Weckruf: CO2 knackt 400 ppm-Marke!

Foto: Manua_Loa_Carbon_Dioxide-en.svg: Sémhur

Trauriger CO2-Rekord: Im Mai 2013 könnte der CO2-Pegel der Atmosphäre erstmals über die 400ppm-(parts per million) Marke klettern, befürchten Wissenschaftler der Scripps Institution of Oceanography in San Diego.Gerade einmal 0,038 Prozent (es klingt so wenig!) betrüge der CO2-Gehalt der Luft- so haben viele von uns es in der Schule gelernt. Doch leider sind die Schulbücher längst passé.

 

Hintergrund des Scripps-Szenarios ist die Keeling-Kurve- wieder ein alter Bekannter aus dem Schulbuch. Wer kennt ihn nicht, den unaufhaltsam nach oben strebenden Graphen mit dem charakteristischen Zickzackmuster?

 

Charles David Keeling gilt als einer der anerkanntesten Forscher auf dem Gebiet der atmosphärischen Treibhausgase. Und bei vielen auch als derjenige, der den Menschen die CO2-Problematik erstmals klar vor Augen führte. Keeling führte ab dem Frühjahr 1958 CO2-Messungen an drei verschiedenen Standorten durch- und stellte als erstes die täglichen und jahreszeitlichen Schwankungen dank Photosynthese, Respiration usw. fest. Doch dieses Zickzackmuster ist im Jahresverlauf kaum noch zu sehen- glasklar ist hingegen der Trend nach oben.

 

Meilenstein mit Weckrufeffekt

 

Noch heute liefert Scripps tägliche CO2-Updates auf dem Mauna Loa auf Hawaii. „Ich wünschte, es wäre nicht wahr, aber es scheint so, dass die Welt völlig ungebremst durch die 400 ppm-Mauer brechen wird. Wenn wir so weitermachen, werden wir innerhalb weniger Jahrzehnte bei 450 ppm landen“, befürchtet David Keelings Sohn, Ralph Keeling, der die berühmte Kurve von seinem Vater „übernahm“ und kontinuierlich mit neuen Messwerten „bestückt“. Das „moderne“ Keeling-Programm beinhaltet auch die Messung anderer atmosphärischer Gase an Standorten wie Alaska, der Antarktis und Tasmanien.

 

Vor Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts lag der atmosphärische CO2-Gehalt bei rund 280 ppm- als Keeling 1958 seine ersten Messungen vornahm, war er bereits auf 316 angestiegen. 400 ppm gab es zuletzt vermutlich vor rund 3,2 bis fünf Millionen Jahren, zur Zeit des Pliozäns.

 

„Das Durchbrechen der 400 ppm-Marke sollte für uns der Weckruf sein, endlich auf saubere Technologien zu setzen und den Ausstoß von Treibhausgasen entscheidend zu reduzieren, bevor es für unsere Kinder und Enkel zu spät ist“, mahnte Tim Lueker, der seit Jahren als Ozeanograph im Scripps-CO2-Forscherteam aktiv ist. NISO

 

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