31.12.2019
In zwei von drei Heringen, sechs von zehn Austern, acht von 20 Miesmuscheln – das ist die Bilanz einer Stichprobenuntersuchung die Greenpeace von der Süddänischen Universität hat durchführen lassen. Dazu wurden im November 72 Tiere bei norddeutschen Fischhändlern gekauft, die nach deren Angaben zufolge aus Nord- und Ostsee sowie dem Nordatlantik stammten. Kein Mikroplastik fanden die Wissenschaftler in ungepulten Nordseekrabben, Garnelen und Grönland-Shrimps.
„Sämtliches Plastik, das in die Flüsse oder in die Meere gelangt, egal ob aus Kosmetik oder Verpackungen, wird irgendwann zu Mikroplastik und kann dann auf unseren Tellern landen”, sagt Manfred Santen, Greenpeace-Experte für Chemie.
Auch bei Muscheln, Garnelen und Fischen aus dem Mittel-und dem Schwarzen Meer konnte Greenpeace Türkei erst kürzlich in einer umfangreichen Studie Mikroplastikpartikel nachweisen. Das ist nicht verwunderlich, denn jährlich landen etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Diese werden dann von Wind, Wellen und der UV-Strahlung in Mikroplastik mit einem Durchmesser von weniger als 5 Millimetern zerkleinert.
„Mikroplastik kann man nicht aus den Gewässern entfernen“, sagt Santen. Darum sei es höchste Zeit, Produktion und Verbrauch von Plastik drastisch zu reduzieren. „Den Anfang muss die Verpackungsindustrie machen.“ In Deutschland fallen laut Greenpeace jährlich mehr als drei Millionen Tonnen Plastikmüll alleine aus Verpackungen an. Wie groß die gesundheitlichen Risiken sind, ist noch Gegenstand der Forschung. Solange die Ergebnisse nicht eindeutig sind, muss allerdings das Vorsorgeprinzip gelten. Wenn der Plastikmüll einmal im Meer ist, bleibt er für immer dort. (Quelle: Greenpeace)
Weitere Infos in der Broschüre "PLASTIK IN FISCH UND MEERESFRÜCHTEN" zum Download...
red
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