Bambus: ein vielseitiger und nachhaltiger Rohstoff

© Bamboo - IMG_1402 (N i c o l a/Flickr, CC BY 2.0))

Das begehrte Tropenholz Bambus ist ein echter Alleskönner. Die Palette seiner Anwendungsmöglichkeiten ist groß: von der Architektur über Möbel bis zur Herstellung von Textilien. Bambusmilch wird als Zusatz zu Pflege- und Kosmetikprodukten verwendet. Als Lebensmittel kennen wir alle die Bambussprosse. Besonders beliebt ist der einzigartige Rohstoff aufgrund seiner hohen Belastbarkeit und seiner ökologischen Eigenschaften.

Weltweit bietet Bambus mehr als einer Milliarde Menschen die Voraussetzung für ihren Lebensunterhalt.

 

Bambus – Regeneration und Nachhaltigkeit

 

Unter dem Begriff Nachhaltigkeit versteht man in der Forstwirtschaft die Nutzung von Waldflächen in Form eines geschlossenen Kreislaufs. Den Wäldern wird dabei lediglich so viel Holz entnommen, wie mindestens wieder nachwächst. Durch einen nachhaltigen Anbau bleibt das wertvolle Ökosystem erhalten und wird als Lebensgrundlage an nachfolgende Generationen weitergegeben.

Ein Bambusbaum wächst jeden Tag bis zu einem Meter und gehört damit zu den Pflanzen mit der höchsten Wachstumsrate. Bereits nach sechs Monaten erreicht er seine maximale Größe. Die Stämme haben eine Höhe von 15 bis 35 Metern bei einem Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern.

Nach fünf Jahren können ausgewachsene Bambuspflanzen geschlagen werden. Dabei werden lediglich die verholzten Stämme entfernt, ohne die Pflanzen selbst zu beeinträchtigen. Aufgrund seiner unterirdischen Triebe (Rhizome) regeneriert sich Bambus schnell und entwickelt bereits nach kurzer Zeit wieder neue Stämme. Dadurch entfällt das Anpflanzen von Setzlingen, wie es normalerweise bei einem nachhaltigen Anbau von Nutzwäldern erforderlich ist.

 

Bambus bietet viele Vorteile gegenüber anderen Rohstoffen

 

Wegen seines beeindruckenden Wachstums und seiner Fähigkeit zur schnellen Regenerierung ist Bambus ein bevorzugter Rohstoff in Sachen Umweltschutz. Die Pflanze ist sehr widerstandsfähig gegenüber klimatischen Einflüssen. Auf den Einsatz von Pestiziden kann beim Anbau vollständig verzichtet werden. Durch sein verzweigtes Wurzelsystem verhindert Bambus eine Erosion des Bodens. Zusätzlich wird der Grundwasserspiegel in der Umgebung von Bambuswäldern beträchtlich angehoben.

Der Bambus produziert bei der Fotosynthese mehr Sauerstoff als jede andere Pflanze auf dem Globus. Dabei wird Kohlendioxid (CO2) aus der Luft entfernt, das als Verursacher des weltweiten Klimawandels gilt. Die verwertbare Holzmenge eines Bambusstammes ist etwa 4-mal so groß wie bei einer Eiche.

Aufgrund seines hohen Anteils an Silikat ist er wesentlich härter als die meisten gängigen Hölzer und verfügt zusätzlich über einzigartige mechanische Eigenschaften. Unter anderem ist seine Zugfestigkeit größer als die von Stahl. Aus Bambus können deshalb sehr anspruchsvolle Gerüste errichtet werden. Eine entsprechende Konstruktion aus Stahl würde unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen.

Bambus ist ein nachhaltiger Rohstoff, der aus wirtschaftlicher und auch aus ökologischer Sicht sehr effizient verwendet werden kann.


02.07.2015 10:10
Stephanie Wächter

waechter.stephanie@gmx.de