19.11.2019

Bakterien gegen Minen

Foto: Gerald Simon / Pixabay CC0

Landminien, im Boden versteckt, sind oft ein lebensgefährliches Überbleibsel vergangener Kriege. Allein 2017 sind laut Landmine Monitor 2.793 Menschen durch Landminen getötet und 4431 verwundet worden. Bakterien sollen künftig helfen, die Mienen leichter finden und entschärfen zu können. So jedenfalls, wenn es nach dem Willen des Rüstungskonzerns Raytheon geht.

 

Dieser arbeitet mit dem Worcester Polytechnic Institute daran, mithilfe von synthetischer Biologie Sprengstoff im Boden aufzuspüren. Ein speziell programmiertes Bakterium soll dazu Explosivstoffe im Erdreich finden, ein zweites modifiziertes Bakterium daraufhin ein Leuchten an der Oberfläche erzeugen. Eben diese könnten dann beispielsweise von Drohnen gesehen und die Gefahrenstellen im Erdreich auf großer Fläche lokalisiert werden, berichtet die Presseagentur Pressetext.

 

 

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Dazu wird die DNA von Organismen nach Prinzipien der Elektro- und Computertechnik verändert. "Wir wissen bereits, dass manche Bakterien programmiert werden können, um sehr gut Sprengstoff zu erkennen, doch im Boden ist das schwieriger", wird die Raytheon-Wissenschaftlerin Allison Taggart zitiert. Wie die Sensor-Bakterien in die nötige Tiefe im Erdreich zu bringen sind und in Folge die Lumineszenz des zweiten Bakterienstamms an der Oberfläche entsteht, das gilt es noch herauszfinden.

 

Grundsätzlich ist das Auffinden von Sprengstoff im Boden nur eine Anwendungsmöglichkeit. "Das modulare System, an dem wir arbeiten, wird uns ermöglichen, verschiedene Komponenten nach Bedarf zu tauschen, um unterschiedliche Bedrohungen und Verunreinigungen aufzuspüren", erklärt Taggart. So könnte mit entsprechende Biosensoren künftig unter anderem auch potenzielle Bedrohungen für die Luftqualität oder das Grundwasser sichtbar gemacht werden.


red

 

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