© Wikimedia CC/Bundesarchiv/Vollrath
Ganz unten: die Not als Antrieb
Geboren kurz vor dem Weltkrieg in Schlesien, flieht Klaus Töpfer als Kind mit der Familie nach Westfalen. Der Anfang in der neuen Heimat ist überschattet von Hunger im zerstörten Deutschland. Für Töpfer gibt die Not den Startschuß. Er studiert Volkswirtschaft und widmet sich der Raumplanung.
© Wikimedia CC/Bündnis90/Die grünen
Als Elder Statesman nach wie vor gefragt
Ohne den Zwang, sich in der Tagespolitik zu mühen, konnte und kann sich Klaus Töpfer als Experte für Umwelt- und Entwicklungsfragen frei äußern und einmischen - spätestens seit seinem Wechsel von der Bonn/Berliner Bühne zur UNO ist seine Weltsicht gefragt. Er kann sie auch stets als Wissenschaftler begründen - um Parteipolitik muss der Elder Statesman sich wenig kümmern. Er galt deshalb sogar als aussichtreicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten.
© Pixabay CC/PublicDomain/Amort
AKW-GAU in Tschernobyl: der Weckruf
Bundeskanzler Helmut Kohl machte 1986 nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Parteifreund Walter Wallmann zum ersten Umweltminister in Deutschland. Kaum ein halbes Jahr später löste Klaus Töpfer ihn ab und erreicht im Kabinett die Gründung des Bundesamts für Strahlenschutz. Töpfers atomkritische Haltung ist zunächst nicht mehrheitsfähig in der Regierung, wirkt aber schleichend wie ein Spaltpilz.
© Pixabay CC/PublicDomain/Ajale
Tote Fische im Rhein als Menetekel
Die Fische, die nach einem Unfall in der Baseler Sandoz-Chemiefabrik kieloben im Rhein treiben, werden zum sichtbaren Zeichen für den miserablen Zustand der deutschen Umwelt in den 1980er-Jahren. Für den zuständigen Minister ist das ein Startsignal, umzusteuern. Klaus Töpfer führt Umweltverträglichkleitsprüfungen ein. Nach dem Erdgipfel von Rio 1992 stellt er seine Thesen einer "sozialen Marktwirtschaft mit ökologischer Dimension" vor.
© Pixabay CC/PublicDomain/Lethita
Plastikmüll schon früh als Problem erkannt
Das heute allgegenwärtige Problem des weltweit überbordenden Kunststoffmülls erkannte Umweltminister Klaus Töpfer 1991. Er betrieb die Einführung des Dualen Systems mit dem "Gelben Sack" als Sammelsystem für Plastikabfälle.
© Wikimedia CC/James Steakley
Scheitern als Kohls Feuerwehrmann im Saarland
Auf Wunsch Helmut Kohls sollte Klaus Töpfer bei der Landtagswahl im Saarland SPD-Mann Oskar Lafontaine in Schranken weisen. Aber er verlor die Wahl. Der Niederlage folgt die Aufgabe des Umweltministeramts im Bund. Dafür sollte sich der Raumplammer Töpfer als Bauminister um den "Aufbau Ost" und den Umzug der Ministerien vom Rhein an die Spree kümmern.
© Pixabay CC/PublicDomain/Felix Mittermeier
Neu-Bau Deutschland in "blühenden Landschaften"
Nach dem Umweltschutz gehört die Neuordnung zu Klaus Töpfers Lebenswerk und zu seinen Verdiensten. Er lenkte neben dem Neubau und Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin auch viele Projekte in den neuen Bundesländern und setzte um, was Kohl den Menschen versprochen hatte: blühende Landschaften.
© Pixabay CC/PublicDoamin/Tracy Hammond
Zuhause an vielen Orten: Weltbürger Töpfer
Als Chef des Umweltprogramms der Vereinten Natonen und zugleich Stellvertreter des UNO-Generalsekratärs hatte Klaus Töpfer Büros in Nairobi und New York. Seine Familie lebte in Nordrhein-Westfalen, er selbst jettete von Termin zu Termin rund um die Welt. Immer rastlos. Stets auf der Suche nach Lösungen, die für Menschen und Umwelt Besserung versprechen.
© Pixabay CC/PublicDomain/Anfri
Ursache vieler Probleme: Wir sind zu viele
Zu viele Menschen (ver-)brauchen zu viel Rohstoffe und Nahrung: Diese Erkenntnis leitet den Wissenschaftler Klaus Töpfer. Die Art, wie Menschen leben, konsumieren und wirtschaften gilt ihm als Schlüssel, der entscheiden wird, ob die Menschheit die Probleme des Planeten in den Griff bekommen kann oder ihre Lebensgrundlagen selbst zerstört. Darüber aufzuklären ist sein Credo.
© Pixabay CC/PublicDomain/Jens Junge
Ganz oben: In der UNO an den Schalthebeln drehen
Als einer der wichtigsten Beamten der Vereinten Nationen konnte Klaus Töpfer Weichen zum besseren Leben stellen. Das brachte ihm bleibende Anerkennung - und in der Folge viele Aufgaben: etwa im Rat für Nachhaltigkeit, in der Ethikkommission, als Gründungsdirektor des Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit (IASS) oder in Stiftungen.