Guerilla Gardening: Der sanfte Kampf für mehr Grün

Foto: flittergreeze/Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Während zum Frühlingsanfang allerlei Blumen an den repräsentativen Plätzen der großen deutschen Städte blühen, sieht es an einigen vielbefahrenen Straßen und auf Verkehrsinseln in weniger wichtigen Stadtteilen deutlich grauer aus. Um das zu ändern, um Viertel lebenswerter zu machen, sind Guerilla-Gärtner unterwegs. Bewaffnet mit Saatbomben und Blumenzwiebeln ziehen sie los, um ihre Stadt grüner zu machen.

Die Bewegung gibt es seit den 1970er-Jahren. Sie stammt aus den USA und bei den Anwohnern sind die bunten Farbtupfer oftmals beliebt. „Wildes Gärtnern ist ein Mittel, um auf den Wunsch nach einer grünen Stadt und auch auf Defizite aufmerksam zu machen“, sagt Herbert Lohner, Naturschutz-Referent des BUND.

 

Dennoch: Begrünungsaktionen wie beim Guerilla Gardening sind Gesetzesbrüche. Denn das Bepflanzen von öffentlichen Räumen stellt nach dem Strafgesetzbuch eine Sachbeschädigung dar (§ 303 StGB). Geahndet wird das aber in den meisten Fällen nicht. “Staatliche Institutionen können gar nicht mehr so autoritär reagieren und solche Pflanzungen einfach zerstören, wenn die Bürger etwas ganz anderes wollen. Guerilla Gardening heißt auch: mehr Demokratisierung im städtischen Raum“, meint die Soziologin Christa Müller.

 

Ein Beispiel für Zuammenarbeit ist die ehemalige Aktivistin Silvia Gonzalez. Sie arbeitet inzwischen für den Verein Green City und mit der Münchner Stadtverwaltung zusammen. Bei dem Projekt geht es um Grün-Patenschaften, die Bürger für bestimmte Gebiete übernehmen, indem sie sie bewirtschaften. Dafür stellt die Kommune beispielsweise auch Blumenzwiebeln. Silvia Gonzalez glaubt, „dass dieses ehrenamtliche Engagement ein Ansatz ist, den Problemen des 21. Jahrhunderts zu begegnen“ – in diesem Fall dem Problem Stadtbegrünung.

detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg stellt das Phänomen genauer vor.

 

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22.03.2015 18:31
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