Anlässlich des heutigen Tourstarts von EU-Kommissar Johannes Hahn durch sieben Donauländer mahnen der Umweltdachverband und die Umweltorganisation VIRUS zur ökologischen Verantwortung hinsichtlich der Umsetzung der EU-Donauraumstrategie: „Im Gegensatz zu allen Lippenbekenntnissen besteht nach wie vor die Gefahr, dass die Ökologie unter die Bagger kommt und einzelne Wirtschaftsgruppen diese Strategie ausschließlich für ihr monströses und unrealisierbares Donau-Schifffahrts-Ausbauprogramm instrumentalisieren“, warnen Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes, und Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS, unisono.
Donau als ökologisch verträglichen und naturnahen Wasserweg nutzen und nicht zum Rhein machen!
Laut Zielsetzung soll die EU-Strategie die Donauregionen stärker vernetzen und die Zusammenarbeit punkto Umwelt, Naturschutz, Fremdenverkehr, regionale Entwicklungschancen und auch Infrastruktur verbessern. „Doch entlang der gesamten Donau wird das „Blaue Band“ an ökologisch wertvollsten, durch Natura 2000 und andere Verpflichtungen geschützten Gebieten durch falsch verstandene Flussregulierungsmaßnahmen bedroht. EU-Kommissar Gio Hahn muss sich endlich den Einflüsterern entziehen, nach denen die Donau zu einem zweiten Rhein werden soll. Das funktioniert wirtschaftlich nicht und richtet nur ökologisch unvertretbaren Schaden an. Es muss gewährleistet werden, dass die Donau als ökologisch verträglicher Wasserweg genutzt wird, wo Fremdenverkehr und Naturschutz die Hauptrollen spielen. Wir fordern Kommissar Hahn, Bundeskanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger auf, endlich Österreichs Stärken - Natur, Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit - in die Donauraumstrategie einzubringen“, fordert Heilingbrunner.
Wiener Regierungsübereinkommen ist beispielhaft
Das Regierungsübereinkommen der Stadt Wien, so Umweltdachverbandspräsident Heilingbrunner, verfolgt einen vorbildhaften Zugang zur Donauraumstrategie, weil es Folgendes festhält: „Im Rahmen der Donauraumstrategie sind Umweltschutz und Bewahrung des Ökosystems der Donau vorrangig. Ziel ist nicht der größtmögliche Ausbau der Schifffahrt, sondern deren Abstimmung auf die Funktionen des Donau-Einzugsgebiets als Grundwasser-Reservoir, Erholungsgebiet und Öko-System für Klimaschutz und Biodiversität. Angestrebt wird die ökonomische und ökologische Evaluierung der sogenannten „Flaschenhälse“, bes. die Auswirkung von deren Beseitigung auf das Öko-System Donau. Eine vordringliche Prüfung gefährlicher Industrien und Altlasten im gesamten Donauraum in Zusammenarbeit mit allen Donauländern wird angestrebt.“
„Dieses Konzept ist beispielhaft. Bürgermeister Häupl ist jetzt gefordert, diese Erklärung auch mit Leben zu erfüllen“, so Heilingbrunner und Rehm abschließend.