
Die Temperaturerhöhung des Klimawandels trocknet die Bäume aus. Wenn Bäume zu wenig Wasser bekommen, können sie an embolie-ähnlichen Symptomen erkranken. Das fand nun ein internationales Forscherteam von Biologen heraus.
24 Botanikern um Dr. Steven Jansen von der Universität Ulm und Dr. Brendan Choat von der University of Western Australia in Sydney untersuchten in dreijähriger Arbeit mehr als 226 Baumarten an 81 Standorten weltweit.
Ihre einmalige Datensammlung birgt erstaunliche Ergebnisse: „Bäume passen sich optimal an ihren Standort an indem sie das verfügbare Wasser effizient nutzen. Ändern sich die Umweltbedingungen, sind sie anfällig für trockenheitsbedingte Sterblichkeit. Dieser Verwundbarkeit lässt sich für alle Großlebensräume nachweisen – egal ob feucht oder trocken“, erklärt Jansen.
Bäume stimmen ihr Wassertransportsystem fein auf äußere Gegebenheiten ab. Dieses System ist hoch komplex und somit sehr sensibel. Schon geringe Veränderungen der Lebensbedingungen können den Transport des Wassers aus dem Erdreich zu den Blattspitzen erschweren. In Trockenzeiten, wenn viel Wasser über die Blätter verdunstet und der Baum eine entsprechende Menge aus dem Boden „nachzieht“, steht das Leitungssystem unter großer Saugspannung. Bei extremer Trockenheit können gefährliche Hohlräume entstehen, Luft sammelt sich in ihnen an und der Wasserfluss wird blockiert. Dieses Phänomen, ähnelt einer Embolie beim Menschen. Die Forscher fanden heraus, dass Bäume in Feuchtgebieten mehr zur Embolie neigen, als Bäume in trockenen Gegenden.
Bäume leiden unter plötzlichen Veränderungen in ihrer Umwelt
Bei den Untersuchungen erkannten die Forscher, dass rund 70 Prozent der Waldbaumarten ihre Wasserversorgung, optimal an ihren Standort angepasst, ökonomisch organisieren. Doch die Bäume können nicht schnell genug auf Veränderungen ihrer Umwelt reagieren. Während Trockenzeiten leiden immer mehr Bäume an den lebensbedrohlichen Embolien.
Tatsächlich könnten höhere Temperaturen und längere Trockenzeiten dramatische Auswirkungen haben: Regenwälder entwickeln sich womöglich von Kohlenstoff-Speichern zu Kohlenstoff-Quellen. So würde dem Klimawandel weiter Vorschub geleistet. An ein globales Waldsterben glaubt Steven Jansen trotzdem nicht: „Einige Pflanzen werden sich den veränderten Bedingungen schnell genug anpassen, andere gedeihen womöglich an neuen Standorten“, erklärt der Biologe.
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