10.02.2019
Klimawandel: Dass der Mensch die Temperaturen auf der Erde verändert, ist – leider – kein Phänomen der Neuzeit.
Wissenschaftler am University College London zeigen jetzt in eine aktuellen Studie, dass etwa auch die Kolonisierung Amerikas in der Zeit nach Kolumbus ebenfalls zu einem spürbaren Klimawandel führte – allerdngs in die Gegenrichtung zu heute: Sie verursachte die „kleine Eiszeit“ seit Beginn des 15. bis zum 19. Jahrhundert.
Alexander Koch, Chris Brierley, Mark Maslin, und Simon Lewis zeigen in ihrer Studie, wie die Siedler, die von Europa in die neue Welt drängten, im Jahrhundert nach Kolumbus' „Entdeckung (1492) des amerikanischen Doppelkontinents, bis Anfang des 17. Jahrhunderts den Tod von gut 56 Millionen Menchen in den frisch eroberten Regionen brachten – durch Eroberungskriege oder mit den Krankheiten, die sie einschleppten und gegen die die dort lebenden indigenen Menschen in Amerika keine natürlichen Abwehrkräfte besaßen.
Mensch und Klimas: Abkühlung der Erde war stärker als der heutige Treibhauseffkt
Das führte dazu, das bislang bestellte Äcker auf einer Fläche 55 Millionen Hektar (ein Areal so groß wie Frankreich) allmählich brach lagen.
Dort überwucherte die natürlich keimende Vegetation das Land.
So konnten vor allem Bäume nun wesentlich mehr Kohlendioxid aus der Luft speichern. Der Planet kühlte in der Folge um 0,15 Grad Cesius ab. Das reichte, dass die folgenden Jahrhunderte als „Kleine Eiszeit“ in die Geschichte einging. Grist zitiert die britische Tageszeitung Guardian: Es war so kalt, dass in London die Themse regelmäßig vereiste oder in Portugal Schneestürme tobten. In Europa kam es zu Hungersnöten. Viele Millionen Menschen starben daher auch in der alten Welt – oder emigrierten nach Westen, und verschlimmerten damit den Druck auf die dort heimische Bevölkerung zusätzlich.
Das vermehrte Wachstum der natürlichen Vegetation in Amerikas dürfte laut der Forscher den CO2-Gehalt der atmosphäre um gut 7 bis 10 ppm (parts per million) pro Jahr gesenkt haben. Zum Vergleich: Die menschlichen Aktivitäten seit Beginn des Industriezeitalters, die uns die heute messbare Erderwärmung mit alen negativen Tendenzen bescheren, betragen im Durchschnitt etwa 3 ppm pro Jahr.
pit
Lesen Sie auch:
Sarah Baker Foto: LLL/flickr CC
Wissenschaftler am Lawrence Livermore Forschungslabor haben nicht nur den Schlüssel gefunden, mit...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Pexels
Superbowl: In der Nacht des Football-Endspiels der besten Teams verzehren die Zuschauer – im...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Arek Socha
Neue, Idee für die Energiewende: Wissenschaftler der City University Hongkong entwickelten einen...
Foto: Pressenza (CC BY 4.0)
Die Organisationen IALANA, IPPNW und ICAN weisen anlässlich des Tages der Menschenrechte auf den...
Foto: ZDF / Martin Kaeswurm
Der amerikanische Finanzinvestor Blackrock verwaltet im Auftrag seiner Kunden über sechs Billionen...
Screenshot: gunther-moll.de
Eine lebenswerte Zukunft im Einklang mit der Natur ist auf diesem Planeten möglich, wenn wir uns...