Kunst und Klimawandel. Vulkanausbrüche und Wüstensandstürme lassen sich in den Farben von Gemälden wiederfinden. Ein internationales Forscherteam hat herausgefunden, dass Sonnenuntergänge auf alten Gemälden etwas über die Verschmutzung der Erdatmosphäre zum jeweiligen Zeitpunkt aussagen können. Daraus können die Forscher nun auch Schlüsse auf den zukünftigen Klimawandel ziehen.
In ihrer Studie haben sie verschieden Künstler und deren Gemälde im Hinblick auf die Farben des Sonnenunterganges untersucht. Die Forscher wollten herausfinden, ob die Menge an Rot- und Grüntönen auf den Gemälden Aufschluss darüber gibt, wie viele Aerosole in der Atmosphäre vorhanden sind. Aerosole sind Gemische aus Gas oder Kleinstpartikeln, welche in Vulkanasche oder Wüstensand enthalten sind.
Intensiveres Rot: Sonnenuntergänge werden anders dargestellt
Ein Vulkanausbruch setzt Asche und Gase in die Erdatmosphäre frei. Diese bewirken, dass sich die verschiedenen Farben des eigentlichen Sonnenlichtes streuen und verteilen. So erscheinen Rottöne sehr viel tiefer und stärker. Dadurch wirken auch die Sonnenuntergänge zu Zeiten größerer Eruptionen intensiver. Als ein Beispiel nennen die Forscher den Tambora Vulkanausbruch in Indonesien aus dem Jahr 1815. Die Aerosole der Vulkanasche wanderten um die Erde und sorgten dafür, dass die Sonnenuntergänge in Europa sehr viel stärker wirkten. Dies spiegelt sich auch auf den Gemälden der damaligen Zeit wieder.
Die Forscher untersuchten nun die Digitalfotos von Gemälden berühmter Maler von 1500 bis 2000. Gleichzeitig überprüften sie die Zeitpunkte größerer Ausbrüche, um einen Zusammenhang herzustellen. Dabei fanden sie heraus, dass es eine Beziehung gibt, zwischen dem rot-grün-Anteil in den Gemälden und der Menge an Aerosolen in der Atmosphäre. Um ihre Studie weiter zu unterstützen, baten sie im Jahr 2010 den Maler Panayiotis Tetsis auf der Insel Hydra zum Zeitpunkt eines Sandsturms der Sahara und danach zu malen. Der Künstler war sich des Wüstensands nicht bewusst. Messungen bestätigten, dass es auch dabei einen Zusammenhang zwischen intensiveren Rottönen und der Menge an Aerosolen in der Atmosphäre gab.
Ergebnisse lassen Aussagen auf zukünftige Klimawandel zu
Die Forscher erhoffen sich nun, dass sie den Klimawandel der Vergangenheit besser nachvollziehen können. Nun können sie anhand der Gemälde untersuchen, welche Effekte Aerosole früher auf das Klima hatten. Gleichzeitig ist es ihnen nun möglich daraus Schlüsse auf die Zukunft zu ziehen und genauere Vorhersagen über den Klimawandel zu treffen. STA
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