Umweltminister Altmaier trat am 17. Mai 2013 der Genossenschaft BürgerEnergie Berlin bei. In der Talkshow Maybrit Illner lernten sie sich kennen: Peter Altmaier und Luise Neumann-Cosel, Vorstand der Bürgergenossenschaft. Vor laufender Kamera beteuerte der Umweltminister, dass solch eine Genossenschaft auch „was für ihn wäre“. Er hielt sein Wort. Seit letztem Freitag ist er Mitglied von BürgerEnergie Berlin.
Ziel der Bürgergenossenschaft ist es, das Stromnetz Berlins zu kaufen. Bislang hat der Energieriese Vattenfall die Konzession für das Berliner Stromnetz. Doch die läuft bald aus. Der Berliner Senat wird die Konzession neu vergeben.
Das war der Startschuss für die Gründer von BürgerEnergie Berlin: Ein Stromnetz aus Bürgerhand ist ihr erklärtes Ziel. Jeder kann beitreten. Mit 500 Euro ist man dabei und kann über Strom und Netz mitbestimmen. „Es ist wichtig, dass die Energielandschaft demokratisiert wird. Die Energieversorgung sollte nicht länger in den Händen weniger großer Konzerne liegen. Die Bürger müssen mitbestimmen dürfen, wie sie ihren Strom beziehen“, so Luise Neumann-Cosel.
Regionale Energiegenossenschaften – ein landesweiter Trend
1000 Mitglieder hat die Genossenschaft bereits, darunter Grünen-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin. Und nun auch Umweltminister Altmaier.
Für die Genossenschaft ein Symbol dafür, dass Strom aus Bürgerhand keine „Schnapsidee“ ist, sondern ein realisierbares Projekt.
„Fast die Hälfte der Erneuerbaren Energien werden von Energiegenossenschaften erzeugt. Das ist ein deutliches Zeichen an die Politik. Die Bürger wollen grünen Strom und möchten bei ihrer Energieversorgung mitsprechen können“, erklärt Frau Neumann-Cosel.
Viele Deutsche haben scheinbar die ewige Diskussion über die „Kostenfalle Energiewende“ satt.
Ob nun der Beitritt Peter Altmaiers ein idealistischer Schritt oder doch nur eine Imagekampagne kurz vor der Bundestagswahl ist, wird sich erst in seiner weiteren Energiepolitik zeigen. Wird er die Energiewende vorantreiben? Wird er auf dezentrale Versorgung aus Erneuerbaren Energien setzen? Und vor allem: Wird er den Lobbyismus großer Energiekonzerne eindämmen und im gleichem Atemzug die Rechte für Bürgerenergiegenossenschaften stärken?
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