Fasten für das Klima: Delegierte bei der Welt-Klimakonferenz im polnischen Warschau zeigen sich solidarisch mit den Taifun-Opfern auf den Philippinen. Delegationsmitglieder aus Sri Lanka, der Ukraine, Indien oder den USA kündigten ebenfalls an, so lange zu hungern, bis konkrete Ergebnisse der Tagung greifbar sind.

Der philippinische Unterhändler Naderev Sano hatte seinen Hungerstreik bei der Eröffnungs-Zeremonie angekündigt. Hintergrund der Aktion sind die Schäden, die der Tropensturm Haiyan anrichtete. Er hinterließ eine 600 Kilometer breite Schneise der Verwüstung auf den Inseln im Pazifik, über 10.000Menschen starben, Millionen verloren ihr Hab und Gut.

Trotz „Haiyan“ treten die Klimaschutz-Verhandler auf der Stelle

„Es ist Essenszeit, aber wir essen nicht“, beschreibt die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit die Szenen in einem der Bistros der Warschauer Konferenz. Der Satz war dort auf einem Schild zu lesen. „Wir stehen zu Euch, wir stehen zu den Philippinen“, stasnd auf einem anderen.

„Die fastenden Aktivisten trugen große rote Punkte als Erkennungszeichen an ihrer Kleidung. Die Aktivistin Anjali Appadurai aus Sri Lanka sagte, sie wolle nur Wasser trinken – bis zum Ende des Gipfels oder bis es wirklich Fortschritte gäbe, schildert das Blatt die Stimmung in Warschau.

Vom Treffen der Delegierten aus 190 Ländern der Erde erwarten Experten kaum wirklich Fortschritte. Bis Ende 2015 sollen die regeln für ein neues Klimaschutzabkommen verhandelt sein. Es soll dann 2020 in Kraft treten.

Der Tropensturm Haiyan hatte unmittelbar vor Beginn der Tagung in Polen das Land im Pazifik zerstört. Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen der Erderwärmung – hier: dem Aufheizen des Ozeans – und der zunehmenden Stärke von Wirbelstürmen. Aber einen echten Ruck konnte die Tragödie in die seit Jahren festgefahrenen Verhandlungen nicht bringen.

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