Klimaneutrales Hosting liegt im Trend

Internet frisst immer mehr Strom: Intel-Team im Facebook-Datencenter Foto: Flickr/Intel Presse

Immer mehr Hoster setzen auf Strom aus erneuerbaren Energien. Ist das der Anfang eines branchenweiten Umdenkens?

Wer im World Wide Web surft, schadet der Umwelt – Tag für Tag. Der Strombedarf des Internets ist immens. Pro Websuche verbraucht ein Internetnutzer in Millisekunden genau so viel Strom wie eine Energiesparlampe in einer Stunde. Das Ergebnis ist ein bedrohlich großer Ausstoß an CO2, der uns schon jetzt über den Kopf zu wachsen scheint.

Das Internet ist allgegenwärtig. Während Unternehmen gigantische IT-Abteilungen, Rechenzentren und Cloud-Systeme unterhalten, tummeln sich Milliarden Privatnutzer weltweit in sozialen Netzwerken, auf News-Portalen und in Online-Shops. Wie aus einer Meldung im Handelblatt hervorgeht, wird der jährliche CO2-Ausstoß aufgrund von IT-Services allein in Deutschland auf rund 33 Millionen Tonnen geschätzt. Damit belastet das Internet den Planeten schon heute genauso stark wie der nationale Flugverkehr. Bereits in fünf Jahren – so schätzen Experten – wird die Internet- und Telekommunikationstechnik ein Fünftel des gesamten deutschen Stromverbrauchs in Anspruch nehmen. Hier sehen sowohl Umweltschützer als auch IT-Unternehmen Handlungsbedarf.

 

Internet: Stromverbrauch senken – Potenzial fürs Energiesparen

 

Einen ersten Vorstoß hin zu umweltfreundlichen IT-Lösungen gab es bereits im Jahr 2008. Damals wurde Strato zum Vorzeigebeispiel, als der Webhoster kurzerhand insgesamt 30.000 Server und damit die Web-Präsenzen von über 3,5 Millionen Domains auf klimaneutralen Regenerativstrom umstellte. Ein Upgrade auf energiesparsame Hardware und intelligente Klima- und Gebäudetechnik half der deutschen Telekom-Tochter zudem, den Stromverbrauch pro Kunde um 30 Prozent zu senken. Schon damals forderte Strato ein einheitliches Energieeffizienz-Label für Rechenzentren, um Klimaschutz im Internet transparenter zu machen. Bis heute gibt es ein solches Prüfsiegel nicht.

Großes Potenzial sehen Experten bei der Verlagerung von IT-Diensten in die Cloud. Google zufolge soll so langfristig bis zu 87 Prozent des Energiebedarfs eingespart werden können. Wie gut diese Rechnung aufgeht, hängt jedoch auch mit Trends im Verbraucherverhalten zusammen. Neue Entwicklungen wie das Internet der Dinge kündigen schon jetzt einen Mehrbedarf an Energie für die kommenden Jahre an. Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) sind weltweit bereits 14 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden – Tendenz weiterhin steigend.

Autorin: Andrea Witte

 

 

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