21.02.2020
Kaum vorzustellen, aber dadurch nicht weniger wahr: Ganze 22 Kilogramm Elektroschrott produziert jeder Deutsche im Jahr.
Diese erschreckende Zahl stimmt nachdenklich. Und das sollte sie auch, denn unser Konsumdenken hat schreckliche Folgen, vor denen die Augen nicht länger verschlossen werden dürfen: Nicht, dass bloß ein Viertel der Geräte ordentlich recycelt werden, ist das Problem. Ein Großteil des Elektroschrotts wird nach Afrika, oft ins westafrikanische Ghana, verfrachtet. Kinder zerlegen die Schrotthalden auf der Suche nach wertvollen Rohstoffen wie beispielsweise Kupfer und erkranken dabei an den Folgen der Schadstoffe wie Blei, Quecksilber und Cadmium.
Statt wegwerfen reparieren
Viele Menschen scheuen vor den oft sehr hohen Kosten einer Reparatur des Elektrogeräts und greifen lieber direkt zu einem neuen Modell. Doch genau das ist der falsche Weg, wenn uns unsere Umwelt am Herzen liegt.
Oft ist eine Reparatur gar nicht so schwierig durchzuführen und das Problem kann schon mit Know-how aus dem Internet oder bewanderten Bekannten gelöst werden. Alternativ kann Hilfe bei einem Repair-Café gesucht werden. Bei diesen ehrenamtlich organisierten Treffen können Besucher kaputte Elektrogeräte mitnehmen und vor Ort von Experten klären lassen, ob und wie das Gerät wiederbelebt werden kann. Die Werkzeuge sind vor Ort ebenfalls vorhanden.
Augen auf bei Garantie und Ersatzteilen
Leider führen selbst Reparaturversuche von Experten nicht immer zum gewünschten Erfolg. Das liegt zum Teil auch daran, dass viele Elektrogeräte so konzipiert sind, dass Defekte nicht oder kaum repariert werden können. Es liegt in der Hand des Handels, mehr reparaturfähige Geräte zu verkaufen. Zudem sollte der Kunde seine Marktmacht nutzen und schon beim Kauf einen Blick auf die mitgelieferten Ersatzteile werfen.
Ein wunderbares Beispiel hierfür ist das niederländische Unternehmen „Fairphone“, das mit nachhaltig produzierten Handys wirbt. Hier kann jedes kaputte Element des Handys einzeln nachgekauft werden. Die Lebensdauer eines Elektrogeräts wird daneben von seiner Garantie bestimmt.
Gebrauchte IT kaufen
Folgt man Schätzungen, fallen deutschlandweit jährlich mehr als 100.000 Tonnen IT-Schrott an. Das muss nicht sein! Ein weiterer Tipp, um unsere Umwelt zu schonen ist, bei nicht einwandfreien Geräten vom Gewährleistungsanspruch Gebrauch zu machen. Oft kann man auch IT Vorführgeräte mit Garantie kaufen.
Diese gebrauchten IT-Geräte werden aufbereitet statt entsorgt und befinden sich durch die Aufbereitung in einwandfreiem Zustand. Der Vorteil für die Umwelt liegt auf der Hand: Zum einen wird das gebrauchte Stück nicht weggeworfen, zum anderen muss kein Neugerät produziert werden.
Spenden
Wer sich vor dem Hintergrund der Unmengen an Elektroschrott dennoch ein neues Handy kaufen möchte, den muss nicht sofort das schlechte Gewissen plagen! Wenn das alte Gerät noch funktionstüchtig ist, kann es an gemeinnützige Organisationen übergeben werden – ein Beispiel hierfür ist Labdoo.org e.V. Labdoo sammelt weltweit Computer, Laptops, Tablets und E-Book-Reader und bereitet sie sogar auf, sodass sie im Anschluss kostenfrei an Schulen und Heime in Entwicklungsländern übergeben werden können. Ganze 730 Schulprojekte werden in mehr als 110 Ländern von der Organisation unterstützt. 174.000 Schüler erhielten so Zugang zur digitalen Welt.
Doch auch für Smartphones gibt es eine tolle Alternative zur Mülltonne: Das Portal Handys für die Umwelt nimmt Smartphones entgegen und stellt sicher, dass die darin enthaltenen Metalle ordnungsgemäß getrennt und zurückgewonnen werden. Die von der Wiederverwertung eingenommenen Beträge werden der Umwelt- und Naturschutzarbeit der Deutschen Umwelthilfe e.V. übergeben.
Verkaufen
Wenn ein neues Gerät gekauft wurde, obwohl das Vorherige noch nicht den Geist aufgegeben hat, dann sollte es nicht im Schrank verstauben! So gut wie immer lohnt sich eine Anzeige auf einer Internetplattform wie Ebay oder Ähnlichen. Mehr Menschen als man glaubt sind auf der Suche nach einem funktionstüchtigen Gerät, an das keine großen Ansprüche gestellt werden, außerdem, dass es funktioniert. Und gegen ein kleines Taschengeld hat wohl niemand etwas auszusetzen, oder?
Jürgen Sulzbacher
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