Deutschland zählt nun auch offiziell nicht mehr zu den Klimaschutz-Klassenbesten: Im aktuellen Index rutscht die Republik aus dem Top-Ranking und reiht sich jetzt auf Platz 19 in die Gruppe der dicksten Klimasünder ein (Vorjahr: Rang 8). „Keines der 58 größten Emittentenländer unternimmt bisher genug, um einen gefährlichen Klimawandel abzuwenden“, kommentierenGermanwatch und Climate Action Network Europe (CAN-E) ihre neue Liste. Allenfalls ein kleiner Lichtblick nährt Hoffnung: „Wir sehen positive Anzeichen dafür, dass sich der globale CO2-Emissionsanstieg verlangsamt.“
„Kein Land unternimmt genug, um eine gefährliche Erwärmung um mehr als zwei Grad Celsius zu verhindern.“ Vernichtender könnte das Urteil der Klimaschützer aus Bonn und Brüssel nicht ausfallen. Im Vorjahr nämlich kletterte der Ausstoß der Treibhausgase auf bislang nicht bekannte Höhen.
Deutschland zählt nicht mehr zu den Top-Ten im Klimaschutz
Zum ersten Mal überhaupt ist Deutschland aus den Top-Ten des Index gekippt. „Hauptgrund ist die sehr negative Expertenbewertung des deutschen Auftretens in Brüssel. Deutschland verliert vor allem wegen seiner Unentschiedenheit in Sachen Reform des Emissionshandels und wegen seiner Blockade der EU-Richtlinien für spritsparende Autos und Energieeffizienz“, sagt Jan Burck von Germanwatch.
Der Klimaschutz-Index will für „Transparenz in der internationalen Klimapolitik sorgen“, so Germanwatch. Auf der Basis standardisierter Kriterien bewertet und vergleicht er die Anstrengungen in insgesamt 58 Staaten. Sie verantworten gemeinsam mehr als 90 Prozent der CO2-Emissionen auf der Erde. Dieser Index sollte zum Weckruf für alle Regierungen werden, ihre Bemühungen zur Emissionsreduzierung zu verstärken", sagt CAN-Europe-Direktor Wendel Trio. Auch wenn einige EU-Staaten den Index anführen, müssten die Europäer ihre 2020-Ziele erhöhen und eine ambitionierte Emissionsminderungs-Strategie für die Zeit nach 2020 erarbeiten. „Das würde helfen, den Klimaschutz weltweit voranzutreiben - trotz der gegenteiligen Politik in Australien, Kanada und Japan“, so Trio.
Dänemark und Grpoßbritannien als leuchtende Klimaschutz-Beispiele
Dass das geht, zeigt Dänemark. Unsere Nachbarn verteidigten mit ihrem 4. Platz den besten Rang im Index. „Das Land konnte sich in fast jedem für die Bewertung relevanten Bereich noch einmal leicht verbessern“, bewerten die Index-Autoren. Auch Großbritannien rückt auf Platz 5 vor (von 10). Die Gründe: eine erstaunliche Reduktion der Emissionen um 15 Prozent in den zurückliegenden fünf Jahren sowie in Verbesserungen der Energieeffizienz.
Kanada und Australien schneiden unter den Industriestaaten am schlechtesten ab, auch Japan (Platz 50) ist stark gesunken. Die beiden weltweit größten Emittenten - China und USA - platzierten sich im unteren Mittelfeld. Dabei verbesserte sich China auf Platz 46. "Jüngste Daten zeigen einen langsameren Anstieg der chinesischen Emissionen und eine Entkopplung des CO2-Ausstoßes vom Wirtschaftswachstum", erläutert Jan Burck von Germanwatch.
pit
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