08.04.2019

Klimawandel schlägt doch Flüchtlingswellen

Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Mamadou Traore

Klimawandel macht Flüchtlinge: Was viele bislang stets vermutet haben, belegen jetzt Wissenschaftler des zum italienischen Nationalen Forschungrats CNR gehörnde Istituto sull'Inquinamento Atmosferico . und der Università Roma Tre.

„Das sich seit den 1990er-Jahren verstärkende Phänomen von aus der Sahel-Zone nach Italien kommenden Migrantenströmen ist überwiegend auf die dortige Klimaentwicklung und extremen Hitzeperioden zurückzuführen“, fasst jetzt die Agentur Pressetext ihre Studienergebnisse in Worte.

Die Wissenschaftler analysierten die von 1995 bis 2009 gewonnenen Wetterdaten und Migrationsstatistiken. Damit konnten sie jetzt die vom Arabischen Frühling und vom Syrienkrieg ausgehenden Einflüsse ausschließen. Einwanderungen nach Italien erfolgten auch seinerzeit zu 90 Prozent über die Mittelmeerroute. „Wir haben ein einfaches, lineares und ein mit Künstlicher Intelligenz arbeitendes Modell miteinander kombiniert“, zitiert die Agentur Projektleiter Antonello Pasini.

 

Trockenheit und Ernteausfälle als Fluchtursachen

 

Bei der Auswertung der Ergebnisse habe sich, so die Agentur, gezeigt, dass beinahe 80 Prozent der Migrationsbewegungen durch Trockenheit und Ernteausfälle bedingt waren. „Extreme Hitze und fehlende Ernährungsgrundlagen sind die Hauptgründe, die die Menschen zum Verlassen ihrer Heimat bewegen“, zitiert sie den Wissenschaftler.

 

 

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Diese Erkenntnisse müssten als Orientierung für eine angepasste Arbeits- und Sozialpolitik in den afrikanischen Ländern dienen.

Die aktuelle Studie haben die Wissenschaftlerr in der Fachzeitschrift Environmental Research Communications veröffentlicht.


lnh

 

 

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