04.11.2019
Mit seinem Berliner Unternehmen Solarimo will Daniel Fürstenwerth zusammen mit Mitgründer Malte Künzer die Energiewende vorantreiben und für eine bessere Zukunft der kommenden Generationen sorgen. So planen und realisieren sie Mieterstromprojekte, bei denen Mieter und Mieterinnen aktiv an der Energiewende teilnehmen können: Es wird eigener Ökostrom auf dem Dach ihres Hauses oder ganzer Wohnanlagen erzeugt.
Im Gespräch mit global° erzählt Fürstenwerth, warum er überzeugt ist, dass dies ein Weg in die Zukunft ist.
Für wen lohnt sich ein solches Projekt?
Daniel Fürstenwerth: Ein Mieterstrom-Projekt lohnt sich vor allem für das Klima und die Umwelt, denn der Solarstrom vermeidet Stromerzeugung aus fossilen Kraftwerken.
Können Sie uns ein Beispiel sagen, was gespart werden kann?
Gerne: Bei einer 100 Kilowatt-Peak (kWp) Photovoltaik-Anlage sind es etwa 46 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr...
Ist das viel?
Das entspricht der jährlichen positiven Klimawirkung von etwa 3.682 Bäumen. Mit solch einer dezentralen und sauberen Energieproduktion wollen wir von Solarimo dafür sorgen, dass auch die kommenden Generationen etwas von unserem Planeten haben.
Warum?
Wir haben die Vision, die urbane Energiewende nachhaltig zu gestalten und das Klima zu schützen. Wir ermöglichen Bewohnern von Mietshäusern, aktiv an der Energiewende teilzunehmen. Somit wird der Strom dort verbraucht, wo er auch produziert wird und der Mieter kann grünen und sauberen Strom vom eigenen Dach beziehen. Hinzu kommt, dass solarer Mieterstrom immer mindestens 10 Prozent günstiger als der lokale Grundversorger ist und der anteilige Preis für den Solarstrom über die Jahre konstant bleibt. Der Vermieter, z.B. eine Wohnungsgenossenschaft, kann ebenfalls vom sauberen und günstigen Strom vom eigenen Dach für Verwaltung, Keller oder Hausflure profitieren. Gleichzeitig wird die Immobilie mit dem Angebot von solarem Mieterstrom nachhaltig aufgewertet und die Wohnungen gewinnen an Attraktivität.
Kommt dabei unter dem Strich immer ein Vorteil für Mieter heraus oder gibt es Grenzen?
Im Vergleich zum Grundversorger ist der Strompreis für Mieterstrom immer günstiger. Natürlich kann es sein, dass es einen günstigeren Anbieter gibt. Aber dass dieser 100 Prozent grünen Strom liefert, ist eher unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass die Kosten für den Anteil im Strommix, der vom Dach kommt, über lange Zeit konstant bleiben und weniger Abgaben und Umlagen dafür zu zahlen sind. Daher ist langfristig mit einem geringeren Preisanstieg zu rechnen.
Ab wie vielen Mietparteien lohnt sich ein Mieterstrom-Projekt?
Ein Mieterstrom-Projekt lohnt sich unter den aktuellen Rahmenbedingungen ab cirka 15 Wohneinheiten.
Gilt das in Deutschland für alle Standorte?
Ja, dies gilt grundsätzlich unabhängig vom Standort.
Welche Risiken gibt es bei solchen Projekten für Mieter und wer trägt Sie?
Für Mieterinnen und Mieter gibt es keinerlei Risiken.
Warum nicht?
Der Mieter hat die freie Entscheidung, ob er Solarstrom vom eigenen Dach bezieht oder nicht und kann flexibel nach einem Jahr wieder kündigen. Wenn er sich für den solaren Mieterstrom entscheidet, wird er durchgehend mit Strom versorgt. In der Zeit, in der die Sonne nicht scheint, erhalten die Stromkunden grünen Strom aus deutscher Wasserkraft. Dieser ist mit dem Grüner Strom Label zertifiziert, da wir lokalen und 100 Prozent sauberen Strom liefern möchten.
Wie viele Projekte hat SOLARIMO bereits realisiert?
Solarimo hat bereits viele Projekte komplett durchgeführt, außerdem sind etwa 30 aktuell in Planung. Insgesamt haben alle Projekte eine installierte Leistung von 3065 kWp und sparen 1.410 Tonnen CO2 ein.
pit
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