Bundestag fordert mehr Nachhaltigkeit von seinen Bürgern: Die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ betonte als wichtigste Schritte auf diesem Weg bessere Produktinformation, bewusstere Ernährung und mehr Carsharing.
Doch die Politik fordert nicht nur, sondern will auch fördern: Damit mehr Nachhaltigkeit in die Tat umgesetzt werde, müsse jeder berufstätige Bürger einer „qualitativ hochwertigen Arbeit“ nachgehen können. „Nachhaltigen Konsum“ wie Bio- und Fair-Trade-Produkte sollte sich damit jeder leisten können. Was dann wieder als Teil eines „attraktiven Lebensstils“ angesehen werden kann, der aber nicht allzu vielen anderen Mitmenschen (und –geschöpfen) auf den Magen schlägt. So sehen die drei Eckpunkte aus, die die Leiterin der Projektgruppe 5, („Arbeitswelt, Konsumverhalten, Lebensstile“) Linken-Abgeordnete Sabine Leidig, zur Abstimmung vorstellte. Seinen Lebensstil könne der Staat niemandem vorschreiben, räumte sie ein- aber bestimmte Rahmenbedingungen vorgeben.
Freie Fahrt für Öko-Autos?
Aber was steckt jetzt konkret dahinter? Vielleicht die Einführung eines „Runden Tisches“, deren Beteiligte sich dazu selbstverpflichten, weniger Essen wegzuwerfen- und so ganz nebenbei ihre „Lebensmittelverluste“ bis 2025 halbieren? Ernährungstechnisch weniger Tierisches und mehr saisonal und fair Gehandeltes auf den Tellern der Deutschen- dank entsprechender Aufklärungsarbeit der Bundesregierung? Auch der volle Mehrwertsteuersatz für Rind, Schwein & Co stand zur Diskussion.
Geht es nach den Visionen der Projektgruppe, haben Öko-Autos künftig freie Fahrt auf eigenen Fahrspuren und wer beim Autofahren auf Carsharing zurückgreift ist- neben dem öffentlichen Personennahverkehr- in verkehrsberuhigten Zonen ebenfalls willkommen. Und- das dürfte vor allem für Großstädter interessant sein- findet vielleicht schneller eine Möglichkeit, die Stahlkarosse wieder stehen zu lassen. Nach Frauen- jetzt also auch Sharer-Parkplätze?
Auch im Repair-Café würde sich die Enquete mit Sicherheit pudelwohl fühlen- rief sie doch Unternehmen zu mehr Reparatur- und Recycling-Optionen für ihre (nachhaltig) erzeugten Produkte auf.
An innovativer Kreativität mangelte es der Arbeitsgruppe also wahrlich nicht- und vermutlich auch nicht an der notwendigen Mehrheit für die Abschlussabstimmung im Plenum. Für „Öko-Verneiner“ könnte in Deutschland also bald ein anderer Wind wehen. NISO
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