Essen vergammelt? Im Supermarkt gibt’s ja noch reichlich. Handy nicht mehr auf dem neuesten Technikstand? Dann kauf ich mir halt ein neues. So oder so ähnlich sieht das Konsumverhalten vieler Deutscher, auch in der jungen Generation, aus. Der Folgen für die Umwelt sind sich die „Wegwerfer“ dabei oft überhaupt nicht bewusst.
Da muss sich was ändern, beschloss das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) Hollen - und schritt zur Tat. Mit dem Projekt „Wirf mich nicht weg!“, sagt es den pro Kopf und Jahr 100 Kilogramm Lebensmitteln im Müll sowie den 72 Millionen ungenutzten Handys in deutschen Schubladen den Kampf an.
Die Idee? Gut 2600 Schülern die Konsequenzen ihres eigenen Konsumverhaltens deutlich machen. Nämlich? „Dass Landwirtschaft für rund ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Dass sie Unmengen an Wasser, Dünger und Pestiziden verschlingt und für die Abholzung des Regenwaldes mit verantwortlich zeichnet“, erläutert RUZ-Vorsitzende Marina Becker-Kückens. Eine Bilanz, die sich durch das unbedachte Wegwerfen von Lebensmitteln weiter verschlimmert.
Schülergarten und großes Kino
Ein eigener Schülergarten soll die Siebtklässler deshalb zur Verwendung regionalen und saisonalen Essens anregen. Weitere Lerninhalte: Ein abgelaufenes Haltbarkeitsdatum ist nicht gleich das „Todesurteil“ für Joghurt & Co. „Traditionelle“ Konservierung wie Einwecken, Trocknen oder Einzuckern halten die Produkte des Schülergartens gut und lecker - über Jahre hinweg. Aus scheinbar unbrauchbaren Resten lassen sich die köstlichsten Menüs zaubern - der Plan ist die Entstehung eines Restekochbuchs. Und auch wer auf großes Kino steht, kommt mit Dokumentationen wie „Taste the waste“ und „We feed the world“ voll auf seine Kosten.
Auch der Neukauf von Handys und anderen Elektrogeräten ist oft völlig überflüssig - zur Vermeidung von Umweltrisiken und unnötigem Ressourcenverbrauch will das Projekt daher auch Methoden der Reparatur und der Aufrüstung demonstrieren. Ein wichtiger Schritt, denn: „Laut German Watch werden pro Jahr 150.000 Tonnen Elektroschrott illegal ins Nicht-EU-Ausland exportiert“, erläutert Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Zum Projektauftakt lobte Landrat Frank Eger den wichtigen Impuls gegen die Wegwerfmentalität sowie die Vorbildfunktion für andere Regionen. Die DBU fördert das Projekt mit insgesamt 86.000 Euro. NISO
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