Wohnen im Sperrgebiet von Fukushima

Aufräumen in Futaba Screenshot: n-tv

Wahnsinn oder Leichtsinn: Die Einwohner von Futaba sollen wieder zurück in ihre Kleinstadt ziehen dürfen - dabei liegt sie ganze sechs Kilometer von 2011 geborstenen Unglücks-AKW von Fukushima entfernt.

Die Meldung zum Jahresausklang soll wohl als gute Botschaft verstanden werden. Die "radioaktiv verstrahlte Stadt nahe der Atomruine soll nach dem Willen der japanischen Regierung wieder bewohnbar gemacht werden", meldete jetzt der TV-Sender n-tv. Die Arbeiten zur Dekontaminierung in Futaba in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi, so der Sender, hätten bereits begonnen.

 

Fukushima-Sperrzone: Ob Bewohner zurückkehren, bleibt abzuwarten

 

Futaba ist seit dem Tsunami und dem verheerenden Atomunfall im überfluteten AKW noch immer evakuiert. Jetzt sammeln Arbeiter in Schutzanzügen Äste, Müll und herumliegendes Material ein. Die Böden sollen abgetragen werden. Nach dem Willen des Staates solle der Ort im Frühjahr 2022 wieder bewohnbar werden, meldete - laut n-tv - die Nachrichtenagentur Kyodo.

Die Regierung habe in den vergangenen Jahren in einer "beispiellosen Säuberungsaktion versucht", die Region um Fukushima zu dekontaminieren. Vereinzelt wurden die Evakuierungsverfügungen wieder aufgehoben. Futaba ist indes weiter eine Geisterstadt, 96 Prozent des Gebietes sind als Zone ausgewiesen, in die eine "Rückkehr schwierig" sei, zitiert n-tv die japanische Agentur.

Gegenwärtig gäbe es noch in sieben Orten in der Provinz Fukushima solche Zonen. In Futaba jedoch wurden rund 555 Hektar, das sind rund 11 Prozent des Stadtgebietes, zur Sonder-Wiederaufbauzone erklärt. Hier lasse die Regierung, so der TV-Sender, nun "den Boden dekontaminieren und Gebäude, die in den vergangenen Jahren langsam verfielen und unbewohnbar geworden sind, abreißen". Abzuwarten bleibe, wie viele der früheren Bewohner bereit sein werden, in ihren Heimatort zurückzukehren.


pit

 

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