Klonen als Beitrag zum Artenschutz?: Während in Brasilien schon bald die ersten bedrohten Tierarten durch Klone einzelner Individuen gesichert werden sollen, sieht die Tierschutzorganisation Vier Pfoten aus Hamburg in dieser Gentech-Methode einen Irrweg.
Tamarin-Löwen, Mähnenwölfe oder Jaguare: Wissenschaftler in Brasilien wollen insgesamt acht gefährdete Tierarten vor dem Aussterben bewahren. Die Spezialisten setzen dabie auf moderne Reproduktionstechnologie: Sie wollen schon bald damit beginnen, Klone gefangener Tiere zu erzeugen. Das erhöhe „die Anzahl an gesunden Tieren in Gefangenschaft“ ohne,dass dafür „welche aus ihrem natürlichen Lebensraum zu entziehen“, berichtet die Agentur Pressetext.
Forscher hätten, so schreibt die Agentur weiter „während der vergangenen Jahre über 400 Gen-Proben“ gesammelt. Schon in den kommenden wollten sie die ersten Tamarin-Löwen klonen.
Besser als Klonen isdt Schutz des Lebensraums der Tiere
Bei Tierschützern stößt das Vorhaben auf Skepsis. Pressetext zitiert den Wildtierspezialisten Thomas Pietsch von Vier Pfoten, es sei nicht klar, ob Klone langfristig über mehrere Generationen überlebensfähig seien und welche Folgen die Fortpflanzung mit wildlebenden Artgenossen habe. Bei einigen Spezies, wie zum Beispiel Antilopen oder verschiedene Vogelarten konnten Nachzuchten aus Zoos zum Schutz der Art beitragen. "Eine Auswilderung von hochbedrohten Arten, wie zum Beispiel dem Jaguar, ist jedoch zum Scheitern verurteilt", so Pietsch. Das Tier könne sich in der freien Wildbahn nicht ernähren, da es zum Beispiel das Jagen nicht gelernt hat und somit im neuen Lebensraum nicht überleben.
Wirklich helfen kann solch eine Idee ohnehin nicht. Darüber sind Artenschützer sich einig. Sie setzen auf den konsequenteren Schutz der Lebensräume der Tiere. Auch der Mensch selbst könne dahingehend aktive Hilfe leisten, indem er auf sein eigenes Verhalten achtet. "Zum einen sollen sie im Urlaub keine fragwürdigen Souvenirs wie zum Beispiel Schildkrötenpanzer kaufen, da dies die Nachfrage an bedrohten Tierarten steigert", so Wildtierexperte pietsch.
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