Beweis: Tiere spüren Erdbeben kommen

Postkarte vom Beben in San Fransica 1908 Foto: Wikimedia CC

Tiere fühlen Erdbeben vorab: Was viele Tierfreunde immer wieder behauptet haben, konnten jetzt Wissenschaftler im peruanischen Yanachanga Nationalpark mit Fotofallen belegen. Sie filmten die Wanderungen wildlebender Tiere und stellten fest, dass diese in den Tagen vor einem schweren Erdbeben plötzlich verschwanden.

Die Forscher veröffentlichen ihre Studie in der Wissenschaftszeitschrift Physics and Chemistry of the Earth . Sie hatten im Nationalpark Kameras mit Bewegungsmeldern positioniert und beobachteten damit den Wildwechsel.

 

Vor dem Beben verließen Tiere die Region nahe des Epizentrum

 

Schon Wochen ehe im 2011 das schwere Contamana-Erdbeben mit der Stärke 7.0 den Boden rüttelte und schwere Zerstörungen folgten, konnten sie seltsame Veränderungen in den Wanderbewegungen der Tiere feststellen. Bereits 23 Tage vor den Erdstößen begannen die Tiere sich anders zu verhalten. Während normalerweise etwa 23 Tiere in die Fotofallen tappten, sank die Zahl der „Erwischten“ plötzlich auf nur noch fünf.

Mehr noch: An fünf der sieben Tage, die dem Beben unmittelbar vorausgingen, zeigten die Bilder gar keine Tiere mehr!

Rachel Grant von Animal and Environmental Biology der Anglia Ruskin University, die an der Studie beteiligt war: „Damit konnten wir das viel beschworene Verhalten nun weltweit erstmals belegen.“

 

Menschen können Tiere nutzen und Erdbeben erkennen

 

Obwohl der Yanachanga Nationalpark gut 230 Kilometer abseits vom Epizentrum des Bebens liegt, zweigten die Tiere diese hohe Sensitivität. Sie zogen rechtzeitig in andere Regionen. Die Wissenschaftler erklären sich das mit elektrisch geladener Energie, die den Serotonin-Spiegel im Blut der Tiere ansteigen lasse. Das führt – auch beim Menschen – normalerweise zu Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit und Hyperaktivität. Tiere ziehen daraus offenbar Konsequenzen – und meiden solche Gebiete.

Das „Wissen“ der Tiere sollten wir nutzen, empfehlen die Wissenschaftler. Sie könnten Menschen warnen. Im Umkehrschluss fordern sie: „Stoppen wir ihren Lebensraum zu zerstören.“


pit

 

 

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