Mitte des Jahrhunderts haben fast alle Seevögel Plastik im Magen. Das ergaben Studien australischer und britischer Wissenschaftler. Laut ihrer jetzt in PNAS veröffentlichten Studie haben bereits heute 60 Prozent der Tiere Plastikpartikel gefressen. Die Folgen: Gewichtsverluste bis hin zum Tod.
Chris Wilcox vom Londoner Imperial College leitete die Studie. Gemeinsam mit Kollegen des australischen CSIRO untersuchte er den Mageninhalt von Pinguinen, Albatrossen und anderen marinen Vögeln und verglich die Daten mit Werten, die bis ins Jahr 1960 zurückreichten. Was sie fanden, war erschreckend: Die Daten belegen, „dass Plastik in den Mägen der Seevögel immer häufiger vorkommt“, zitiert die Agentur Pressetext aus der Studie: „1960 wurde Plastik in weniger als fünf Prozent der Seevögel nachgewiesen. Bis zum Jahr 2010 ist dieser Wert um 80 Prozent angestiegen.“
Verheerende Situation: Bis 200 Plastikteile in einem Vogel-Magen
Vögel halten die Plastikteile für Futter oder schlucken sie. Die Folgen sind Probleme im Darm, Gewichtsverlust und fallweise sogar der Tod, betonen die Wissenschaftler laut Agenturbericht.
Wilcox lege, so Pressetext, mit dieser Studie erstmals eine weltweite Prognose vor, welche Folgen die Verwendung von Plastik auf die Lebewesen des Meeres haben wird. Laut Mitautorin Denise Hardesty liefern Seevögel Hinweise auf die Gesundheit der Ökosyteme. „Diese Schätzungen werden durch unsere Feldstudien bestätigt. Wir haben schon in einem einzelnen Vogel bis zu 200 Plastikstücke gefunden.“
Die größten Auswirkungen werde das Plastik nach Ansicht der Wissenschaftler auf wildlebende Tiere im südlichen Ozean haben, also auf die Region um die Südspitzen von Australien, Südafrika und Südamerika. Erik van Sebille vom Imperial College London nach hat Plastik gerade in den Regionen mit der größten Artenvielfalt die verheerendsten Folgen. „Wir machen uns große Sorgen um Arten wie Pinguine und die großen Albatrosse, die genau in dieser Region leben“, zitiert ihn die Agentur.
Plastikflut eindämmen rettet den Vögeln das Leben
Hardesty sieht dennoch auch heute die Möglichkeit, die Auswirkungen des Plastiks auf die Seevögel zu verändern. Voraussetzung dafür sei, schreibt Pressetext, aber ein besseres Abfallmanagement. Sie zitiert den Experten: „Auch einfache Maßnahmen können bereits Wirkung zeigen. Das haben die Entwicklungen in Europa gezeigt. In weniger als einem Jahrzehnt ist es gelungen, die Menge an Plastik in den Mägen von Tieren deutlich zu reduzieren.“
pit
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