Friedensnobelpreis 2017: Die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) erhält die begehrte Auszeichnung aus Schweden. Das Bündnis aus weltweit etwa 450 Friedensgruppen und Organisationen, die sich seit Jahren für die - atomare - Abrüstung engagieren, wird damit für ihre Friedens-Bemühungen geehrt.
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) ist auch in Deutschland aktiv. Ihr Hauptbüro allerdings liegt im schweizerischen Genf. Dort arbeitet die Schwedin Beatrice Fihn als Generalsekretärin gemeinsam mit vier anderen jungen Aktiven. Sascha Hach und Xanthe Hall sind die geschäftsführenden Vorstände in Deutschland. Zu den Ican-Mitgliedern gehören etwa auch der Internationale Gewerkschaftsbund und aus Deutschland das Forum Friedensethik (FFE) der Evangelischen Landeskirche in Baden. Auch Städte engagieren sich im Netzwerk.
Erfolg in New York: Atomwaffen von vielen Staaten geächtet
Größter Erfolg der Friedensaktivisten war sicher, dass sie die Anti-Atomwaffen-Verhandlungen der UNO initiiert und erfolgreich zum Abschluss gebracht haben. Im Juli 2017 wurde das Vertragswerk unterzeichnet. Es verbietet Herstellung, Besitz, Einsatz und Lagerung von Atomwaffen, schreibt über den großen Erfolg der vor 10 Jahren entstandenen Initiative, deren treibende Kraft nicht die Regierungen der Staaten waren und sind, sondern Zehntausende Aktivisten in mehr als 100 Ländern. Immerhin votierten 132 Staaten der Erde in New York für eine Ächtung von Atomwaffen.
Unrühmliche Ausnahme bildete - neben den Atommächten und den Nato-Staaten - auch Deutschand. Außenminister Sigmar Gabriel weigerte sich bis zuiletzt an der Konferenz am UN-Sitz in den USA teilzunehmen.
Die Initative will mit ihrem Engagement Regierungen unter Druck setzen. Vorbild für Ican, so schreibt Spiegel-Online seien andere Abrüstungsverträge: etwa das internationale Übereinkommen zum Verbot von Landminen oder die Verträge zum Verbot von Streumunition oder von chemischen Waffen.
Die in New York im Sommer 2017 beschlossene Ächtung der Atomwaffen kann völkerrechtlich verbindlich inkraft treten wenn 50 Mitglieder den Vertrag ratifizieren. Laut ICAN haben im September mehr als 50 Staaten den internationalen Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffen bei den Vereinten Nationen in New York unterzeichnet oder dies zugesagt.
pit
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