Das neue Schutzprojekt des NABU Niedersachsen widmet sich der vom Aussterben bedrohten Zwerggans. Ziel des auf drei Jahre angelegten Projektes ist es, mit Hilfe von gezielten Erfassungen und Besenderungen, Kenntnisse über die genauen Rast- und Schlafplätze, Zugwege und Brutgebiete der am stärksten bedrohten Gänseart der Welt zu gewinnen. Um die kleinen Gänse so effektiv wie möglich schützen zu können, ist es unbedingt notwendig so viele Basisdaten wie möglich zu sammeln. Mit Dr. Helmut Kruckenberg, welcher seit mehr als 15 Jahren Projekte zur Erforschung und zum Schutz arktischer Gänse durchführt, holte der NABU Niedersachsen einen wahrlichen Experten als Leiter des Projektes mit ins Boot. Um einige der Gänse mit Rucksacksendern auszustatten, werde eine traditionelle friesische Fangmethode angewandt, so Dr. Helmut Kruckenberg. Dabei sollen trainierte Lockvögel die wilden Zwerggänse anlocken. Die Vogelschützer können die Gänse dann mit geräuschlosen Klappnetzen einfangen und mit Sendern ausstatten. Per Satellitenfunkverbindung ist eine Ortung auf 18 Meter möglich. Die besenderten Gänse sind dann sogar live im Internet verfolgbar.
Zwerggans? Blässgans? Sehen doch alle gleich aus.
Die Zwerggans (Anser erythropus) ist klein und trägt ein graubraunes Gefieder. Sie hat einen kurzen rosafarbenen Schnabel und einen charakteristischen gelben Augenring. Doch ihr Äußeres wird ihr oftmals zum Verhängnis, denn sie unterscheidet sich darin kaum von der Blässgans. Zwerg- und Blässgänse treten oft gemeinsam in Gruppen auf. Aufgrund der Ähnlichkeit trifft es statt der Blässgans, welche die Jäger legal jagen dürfen, häufig die gefährdete Zwerggans. Dabei gibt es einige Unterscheidungsmerkmale, mit denen diese unglückliche Verwechslung vermeidbar ist. So hat die Blässgans im Gegensatz zur Zwerggans nicht den auffälligen gelben Ring ums Auge und ihr Schnabel ist nicht rosafarben. Außerdem ist sie etwas größer.
Überwinterung in Westeuropa
Zwerggänse brüten in der Arktis und fliegen zur Überwinterung mit Bläss- und Weißwangengänsen nach Westeuropa. Insgesamt gibt es höchstens noch 10.000 Zwerggänse, wobei Experten schätzen, dass sich die Zwerggans-Bestände bei uns auf etwa 120-170 Individuen belaufen. Und einige von ihnen überwintern bei uns in Niedersachsen. Wenn also auch Sie eine Vorliebe für Vogelbeobachtungen oder Wildgänse haben, halten Sie in Niedersachsen die Augen offen und teilen Sie dem NABU ihre Sichtungen mit. Dieser ist auf die Mitarbeit von freiwilligen Helfern angewiesen.
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