Nach Jahrhunderten: Erste Wisent-Geburt in Freiheit!

Nachwuchs für Deutschlands erste frei lebende Wisentherde- nach langer, langer Zeit. Am 5. Mai 2013 erblickte der kleine Quintus das Licht der Welt. „Zum ersten Mal ist damit nach hunderten von Jahren wieder ein wildes Wisent-Kalb in Wittgenstein geboren worden“, freute sich Bernd Fuhrmann, erster Vorsitzender des Trägervereins Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.

 

Quintus‘ Geburt ist der bisherige Höhepunkt eines, gigantischen Artenschutzprojektes im Rothaargebirge, das auf die Initiative und die Visionen von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg zurückgeht. Rund zehn Jahre sollte es dauern, bis sich sein Traum erfüllte: wild lebende Bisons durch seine bewirtschafteten Wälder ziehen zu sehen. Im April 2013 war es schließlich so weit: Die zu diesem Zeitpunkt noch achtköpfige Herde wurde aus ihrem 88 Hektar großen „Versuchsgehege“ in die Freiheit entlassen.

 

Foto: Wisent-Welt-Wittgenstein

„Das ist ein Ereignis von großer historischer Bedeutung für den Artenschutz“, betonte Fuhrmann anlässlich der „Zaunöffnung“. Wisente waren vor 400 Jahren in Deutschland und vor rund 100 Jahren in Europa ausgestorben. Weltweit gibt es nur noch etwa 4000 Tiere. Dass nun die Premiere für ganz Westeuropa, eine Herde neun frei lebender europäischer Bisons im Rothaargebirge, perfekt ist, erfüllt die „Macher“ des Projektes mit Freude und Stolz.

 

Friedliche Kolosse

 

Der Freilassung der Tiere waren zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen zur Auswirkung der Tiere auf Forstwirtschaft, Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem vorausgegangen. Nicht zuletzt stand auch die Wechselwirkung Wisent-Mensch im Fokus: „Wisente sind zwar große und mächtige, aber auch sehr friedliebende und scheue Tiere“, unterstrich Fuhrmann. Wanderer und Spaziergänger, die das Glück haben, Quintus und seine Kollegen „live“ beobachten zu können, sind angehalten, den Tieren mit dem gebührenden Respekt- und Abstand- zu begegnen.

 

Wie Quintus und seinen Kollegen die Freiheit bekommt (und den Wäldern die neuen Mitbewohner) wird auch in Zukunft unter genauester Beobachtung stehen. Quintus jedenfalls scheint sich der Obhut seiner Mama, Leitkuh Arenta, und der restlichen Herde pudelwohl zu fühlen. „Er ist putzmunter und gesund und folgt Arenta auf Schritt und Tritt“, freute sich Wisent-Ranger Jochen Born.

 

Neben Quintus und seiner Familie gibt es in Wittgenstein übrigens noch eine weitere sechsköpfige Bisonherde im Wildgehege zu bestaunen. Das Artenschutzprojekt im Rothaargebirge könnte als Pilotprojekt für weitere Ansiedlungen der Wisents dienen- an interessierten Anfragen fehle es nicht, hieß es auf Anfrage von global° von Seiten des Trägervereins. NISO

 

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