Schreckliche Miss-Stände in Chinas Zoos: Fast alle 11 Krokodile des Tiergartens in Shenzhen fanden Wärter jüngst tot im Wassergraben, der ihr Gehege umgibt – gesteinigt von Zoobesuchern! Das Drama ist kein Einzelfall: Auch aus Hangzhou dokumentieren Fotos, wie Besucher Löwen mit Schneebällen reizen…
Kein Verständnis haben Tierschützer über das aggressive Verhalten der Menschen im Zoo. Von den 11 Krokodilen im Zoo von Shenzhen überlebten gerade einmal zwei Tiere. Alle anderen wurden durch Steine oder in Eisbrocken festgefrorene Gegenstände getroffen und tödlich verletzt.
Grund der Angriffe, so vermuten chinesische Artenschützer, ist grobes Unverständnis der Passanten: Die Reptilien sind bei den winterlichen Temperaturen, die derzeit auch in China herrschen, nur wenig aktiv. In Freiheit halten sie um diese Jahreszeit Winterschlaf. Den chinesischen Zoobesuchern fehlte daher wohl die Action im Gehege. Erst versuchten sie die Echsen mit Rufen zu wecken, dann durch Bespucken aufzuscheuchen.
In vielen Zoos in China werden Tiere gequält oder verhungern
Am Ende packten sie die Wurfgeschosse und schleuderten sie auf die Tiere. Die reagierten in der Kälte nur sehr träge – und starben im Geschosshagel der Zuschauer unter deren Augen im Gehege-Graben.
Im Rural Grand View Garden in Shenzhens Guangming New Zone ist der Zwischenfall kein Einzelfall. Auch der künstlich angelegte Teich der Panzerechsen, muss regelmäßig gereinigt werden, weil Zoobesucher Dosen, Flaschen und Plastikmüll in ihn werfen, um die Tiere zu erschrecken. The Nanfang.com berichtet ausführlich über das Rabaukentgum der Zoobesucher. Und die Huffington Post zeigt Fotos, wie Besucher des Zoos in Hangzhou mit Schneebällen nach Löwen werfen um die Tiere zu reizen.
Während sich manch ein umsichtiger Zoo-Freund über derartiges Verhalten aufregt, gaben in der Vergangenheit aber auch die Angestellten in einigen chinesischen Tierparks kein gutes Vorbild ab. Im Shenyang Forest Wild Animal Zoo ließen die Wärter 2010 elf Sibirische Tiger verhungern!
Kadaver werden an Heiler und Apotheken verkauft
Dem Zoo war das Geld ausgegangen. Die Verwaltung ließ die großen und in der Wildnis geschützten Katzen nur noch mit kargen Hühnerknochen füttern. Nach drei Monaten waren sie entkräftet und starben.
Für manche Artenschützer ist ein Alarmzeichen. Hua Ning, Direktor des chinesischen Zweigs von International Fund for Animal Welfare vermutet, dass viele Zoos viel zu viele Tiere züchten. Offiziell, um damit den Schutz der oft bedrohten Arten zu stärken. Hua Ning aber glaubt, dass viele Zoos die Kadaver verendeter Tiere auf dem Schwarzmarkt zur Gewinnung von traditioneller Medizin verhökern. Sie landen bei Heilern und in Apotheken.
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