Ein Enterich, der sich mit einem Huhn paart und heraus kommt..ein Hühner-Küken! Klingt zunächst unvorstellbar und wie die fixe Idee aus einem Science-Fiction-Film, doch ist so tatsächlich passiert. Selbstverständlich nicht ohne Einwirken des Menschen, denn natürlich ist diese Art der Fortpflanzung nicht.
Ein Forscherteam des Central Veterinary Research Laboratory in Dubai nahm sich der Sache an und injizierte einem männlichen Enten-Embryo Urkeimzellen eines Hahns. Urkeimzellen sind Vorläufer von Keimzellen und diese wiederum sind ganz einfach beim Männchen die Spermien, beim Weibchen die Eizellen. Aus dem Embryo entwickelte sich ein Enterich und mit beginnender Geschlechtsreife bildeten sich bei ihm für einen Hahn typische Spermien. So stand einer Befruchtung von Hennen nichts mehr im Wege. Und tatsächlich ging das Experiment auf: Es schlüpften Hühner-Küken!
In Zukunft wieder Dodos und Co.?
Die Wissenschaftler haben die Hoffnung, dass Hühner durch diesen gentechnischen Eingriff in Zukunft auch andere Vogelarten ausbrüten können – von Adlern und Singvögeln ist die Rede. Doch auch das Thema Arterhalt ist groß im Gespräch. Ziel ist es, mehr Nachwuchs von gefährdeten Arten zu erzeugen, aber auch ausgestorbene Arten wieder zurückzubringen, erklärt der beteiligte Wissenschaftler Mike McGrew vom Roslin Institue. Wird Mauritius also seinen Dodo zurückbekommen, wird die Wandertaube wieder durch die Lüfte fliegen? Vielleicht ist bald möglich, was bisher als unmöglich galt: Längst verloren gegangene Arten wieder zum Vorschein zu holen. Schließlich ist dem Roslin Institute schon einmal etwas für den damaligen Stand der Forschung Unfassbares gelungen: Erstmals ein Säugetier zu klonen – Dolly, das Schaf.
Revive and Restore
Ausgestorbene Arten wiederbeleben ist nicht erst in diesem Zusammenhang ein heißes Thema in der Wissenschaft. Der amerikanische Autor Stewart Brand, der vor allem mit seinem Whole Earth Catalog bekannt wurde, arbeitet an dem aktuellen Projekt „Revive and Restore“, wo es genau darum geht: ausgestorbene Arten zurückzuholen. Er spricht dabei von „de-extinction“. Mehrere Wissenschaftler sind daran mit unterschiedlichen Projekten beteiligt. Sogar das Wollhaarmammut soll Chancen haben, in Zukunft wieder durch die Tundra zu wandern.
Wird unsere Tier- und Pflanzenwelt bald wieder viel urtümlicher aussehen? Die Wissenschaft schreitet immer weiter voran, immer mehr wird möglich. Natürlich klingt es verlockend, die exotischsten Arten wieder zurückzuholen, doch sollten wir dabei nicht vergessen: das Wichtigste in puncto Artenschutz ist erst einmal, dass wir lernen unsere heutigen Arten zu schützen. Denn nur ein effektiver Schutz ermöglicht uns den langfristigen Erhalt der wunderschönen Vielfalt der Natur.
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