Von wegen gesunde Gartenarbeit in frischer Luft: Motorkettensägen und Freischneider, mit denen Hobbygärtner jetzt ihre Hecken und Büsche stutzen, blasen bei der Arbeit zu viel Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Stickoxide in die Nasen der Landschaftspfleger. Das fand die Deutsche Umwelthilfe (DUH jetzt bei einem Test an zwölf Geräten heraus. Der Umweltverband fordert daher „von den Bundesländern sofortiges Handeln durch einen Vertriebsstopp“.
Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen nennt die DUH „erschreckend“. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Es ist ein Skandal, dass Motorsensen und -sägen, die nicht den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen und durch ihre viel zu hohen Schadstoffemissionen die Gesundheit der Nutzer schädigen, weiterverkauft werden.“ Für die Kontrolle der Umweltvorschriften sind Landesbehörden zuständigen. Kritik der DUH Die „bleiben einfach untätig“.
Abgase aus Kettensägen: DUH strengt Musterklage an
Nur in Baden-Württemberg gäbe es bislang Kontrollmessungen für die Geräte. Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz prüfe bisher lediglich „formal“, so der Umweltverband. „Die Behörden in Berlin und Sachsen lehnten die Zuständigkeit für die Überwachung der Schadstoffgrenzwerte unter anderem mit der Begründung ab, weder technische Expertise noch entsprechendes Personal zu besitzen“, betont die DUH.
„Das Ziel der Gesetzgebung ist es, die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch eine Begrenzung des Ausstoßes besonders gefährlicher Stoffe im Abgas zu schützen“, sagt Axel Friedrich. Er betreute den Test als technischer Berater. „Hoher Schadstoffausstoß schädigt die Nutzer der Geräte zum Beispiel durch krebserregende Benzol-Emissionen und die Umwelt durch hohe Kohlenwasserstoffemissionen, die zu erhöhten Ozonkonzentrationen führen. Auch die Unfallgefahr steigt durch hohe Kohlenmonoxidkonzentrationen.“
Die DUHverklagte daraufhin einen Hersteller mit einer Musterklage. Ergebnis: Das Unternehmen verpflichtete sich, laut DUH, „keine Geräte mit Grenzwertüberschreitungen mehr zu vertreiben“.
pit
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