Sieg für Naturschützer auf Mallorca: Am bekannten Traumstrand Es Trenc sind 64, vor 20 Jahren illegal errichtete Siedlungen im Begriff zu verschwinden.
Dafür hatte die spanische Naturschutzorganisation GOB (Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) jahrelang vor Gericht gekämpft. Zwischendurch sei sogar eine Kaution von 20.000 Euro fällig geworden, um das Verfahren am Laufen zu halten. An Einsatz mangelte es den Umweltschützern wahrlich nicht: GOB-Mitglieder und –Sympathisanten hafteten sogar mit ihrem Privatvermögen, um das Scheitern des Prozesses zu verhindern.
Jetzt dürfen sie sich über ihren Erfolg freuen: Im November 2012 beschloss das oberste balearische Gericht den Abriss der nie vollendeten Siedlungen bis zum 15. Mai 2013. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, bleibt jedoch fraglich: Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Campos habe den Beschluss nach GOB-Informationen zunächst nicht ernst genommen, so dass es jetzt zu Verzögerungen kommen könne. Immerhin: Bereits Anfang April rückten die ersten Bagger an.
GOB: “Symbolischer Akt für ganz Spanien“
Die Gemeinde hatte einer deutschen Firma die illegale Genehmigung zur Errichtung der Apartments erteilt. Nun zeichnet sie für den Abriss verantwortlich. Sobald die Betonklötze Geschichte sind, steht die vollständige Renaturierung des ursprünglichen Dünengebietes an. Der Global Nature Fund (GNF) sieht in dem Triumph der GOB-Aktivisten „ein wichtiges Signal für den Schutz der gesamten Mittelmeerküste." „Es geht nicht nur darum, dass in Mallorca etwas abgerissen wurde, das ist ein symbolischer Akt für ganz Spanien“, freute sich GOB- Pressesprecher Gerald Hau.
Der Strand Es Trenc ist bei Urlaubern überaus beliebt und steht unter Naturschutz. Wie es nach dem Abriss mit dem Paradies weitergeht, ist jedoch bislang unklar: Während Naturschützer einen Naturschutzpark fordern, ist unter anderem auch die Errichtung eines Fahrrad-Parcours im Gespräch.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Traumstrand für Schlagzeilen gesorgt, als ein geplantes Luxushotel in unmittelbarer Nähe des Juwels zu Demonstrationen geführt hatte. Hau erläutert: „Derzeit darf ein solcher Komplex in dem betroffenen Gebiet gar nicht gebaut werden. Doch die Interessenten der Gemeinde Campos versuchen, die Gesetzeslage in ihrem Sinne zu ändern.“ Die weitere Entwicklung der Lage könne derzeit aber noch nicht abgeschätzt werden. NISO
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