Pioniere machen’s vor:Seit 2011 schreiben erste Unternehmen die durch Produktion und Handel anfallenden Ökosystemkosten in ihre Firmenbilanzen. Wasser, Luft und Boden bekommen damit einen Geld-Wert. Das kann Unternehmensentscheidungen steuern. Aber es fehlen „Vorgaben für monetäre Bewertungsverfahren“, sagt Tobias Hartmann vom Global Nature Fund (GNF), „und Wege, wie Naturkapital in unternehmerische Bilanzen einbezogen werden kann.“
Der fränkische Sportartikel-Hersteller Puma war einer der Ersten, der einen Preis für die Nutzung oder Zerstörung bislang öffentlicher Güter berechnete. Seine ökologische Gewinn- und Verlustrechnung versuchte, die Umwelteinwirkungen oder den Besitz an natürlichem Kapital monetär zu bewerten.
Wie der „Wert der Natur“ in Bilanzen erfasst wird
Diese Idee propagiert der World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) ebenfalls. Gefolgt sind dessen Guide to Corporate Ecosystem Valuation nur wenige Firmen.
Der Grund: „Ob es nun um die ökologische Unternehmensperformance oder um eine konkrete Entscheidungssituation geht: Es gibt noch viel zu tun, bis Biodiversität und Ökosystemleistungen genau bewertet und das Potenzial, das darin steckt, entfalten werden kann“, weiß Hartmann. Für die Europäischen Business & Biodiversity Kampagne (EBBC) analysiert er die unternehmerischen Chancen, die in der monetären Bewertung des Rohstoffs Natur und Biodiversität im Wirtschaftsleben stecken.
Er kennt die Probleme, die noch immer bei der Erfassung solcher externer Umweltkosten in einem Unternehmen auftauchen. Und er weiß um die Schwierigkeit, einen „Wert der Natur“ abzuleiten: „Man kann daraus fälschlicherweise ableiten, jegliche Schäden seien durch Geldzahlungen ausgleichbar.“ Dennoch helfe die ökonomische Bewertung von Biodiversität und Umwelteinwirkungen schon heute, „Unternehmen für deren Umwelteinwirkungen zu sensibilisieren“. Sie trage auch dazu bei, dass Unternehmen „Ökosystemleistungen nicht mehr als kostenloses Gut ansehen“.
Allerdings, so der EBBC-Experte, müssten nun die Politiker in Berlin und Brüssel Anreize schaffen, „um mehr Unternehmen für die Ökobilanz zu gewinnen“.
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