Die Welt dreht sich heute für viele verantwortungsvolle (private) Verbraucher rund um das Thema Nachhaltigkeit. Verschiedene Dinge werden inzwischen nicht mehr nur hinsichtlich ihres kurzfristigen Nutzen betrachtet, sondern man bezieht den gesamten Lebenszyklus in seine Überlegungen mit ein. Dies geschieht nicht nur im Bezug auf eine Pfandflasche oder Mülltrennung, sondern durchaus auch im Hinblick auf die ganz großen Dinge - so etwa auch beim Bau eines Eigenheims.
Mit dem Bau eines eigenen Hauses legt man einen Grundstein für ein Projekt, welches über Jahrzehnte oder sogar Generationen Bestand haben soll. In die Planungsphase sollten daher unter anderem Faktoren mit einfließen, die auch in ferner Zukunft ihre Relevanz haben. Der Planende tut dabei gut daran, sich gewisse Prinzipien zu definieren, nach denen er beim Projekt „Hausbau“ vorgehen möchte. Diesbezüglich ist es hilfreich, sein Vorhaben mindestens auf folgenden drei Ebenen zu analysieren:
1. Ökonomische Betrachtungsebene
Im Rahmen dieser Betrachtungsebene schaut man sich alles an, was mit Kosten zu tun hat. Mit dazu gehören auch Wartungskosten, Nutzungskosten, Instandhaltung oder Anschaffungswerte.
Massivbauhäuser sind diesbezüglich natürlich eine sehr beständige Investition, wobei man mit einem Fertighaus durchaus Kosten sparen kann, was die unmittelbaren Ausgaben angeht. Welche Variante hier eher zu bevorzugen ist, hängt auch mit vom entsprechenden Eigenkapital ab.
2. Ökologischen Betrachtungsebene
Wer das Thema Nachhaltigkeit ernst nimmt und vor allem nicht nur auf sich selber bezieht, der hat beim Hausbau auch das Thema Ökologie im Hinterkopf. Die ökologische Komponente umfasst dabei Faktoren wie den schonenden Einsatz von Baumaterialien, Verbrauch von Energie, Transportwege, Flächeninanspruchnahme sowie alles was einen Impact auf die Umwelt hat.
3. Die soziale Ebene
Auf der sozialen Ebene betrachtet der Häuslebauer Faktoren die zum Beispiel gestalterischer Natur sein können oder auch die Gesundheit der eigenen Person, sowie Nachbarn oder beteiligter Bauarbeiter mit umfassen können. Die ethischen Richtlinien im Bezug auf Baufirmen, denen Aufträge erteilt werden, spielen im öffentlichen Vergabebereich schon lange eine gewichtige Rolle. Warum dann nicht auch bei privaten Bauträgern?
Auf allen genannten Ebenen ist es dabei sehr wichtig, das Wirken bestimmter Faktoren über den gesamtem Lebenszyklus hinweg zu erfassen. In dieser Hinsicht gibt es mehr und weniger sinnvolle Maßnahmen. Ein Beispiel wäre etwa, die Installation eines großen Stromspeichers im Keller eines Hauses, um zum Beispiel durch Solarzellen gewonnen Strom zwischenzuspeichern. So etwas kann Sinn machen, muss jedoch nicht! Bedenkt man, dass bestimmte Akkus bereits nach einigen Jahren ausgetauscht werden müssen, so muss man diese Investition auf der ökonomischen Ebene abschreiben und auf der ökologischen Ebene den Umwelt-Impact eines in Abstand von X Jahren zu entsorgenden Akkus bedenken. Dinge die bei direkter Betrachtung Sinn zu ergeben scheinen, können daher bei einer ganzheitlichen Prüfung durchaus noch „durchfallen“.
Welche Dinge sind beim nachhaltigen Hausbau konkret zu berücksichtigen?
Nun stellt sich natürlich die Frage, was es ganz konkret zu berücksichtigen gilt. Das Ganze beginnt bereits mit der detaillierten Betrachtung des Bauprozesses:
- Verwendung von Gefahr-losen und möglichst wenig Ressourcen-intensiven Baumaterialien
- Geringe Transportwege für Baumaterialien
- Naturräume so gut es geht schonen
Hinsichtlich der späteren Immobiliennutzung sollte Folgendes Berücksichtigung finden:
- Minimaler Betriebsmittelverbrauch
- Niedriger Verbrauch von Energie durch gute Isolation
- Möglichst gute Ausnutzung von autarken Energiequellen (Solar, Wärmepumpen, etc.)
Darüber hinaus sollte in eine ganzheitliche Betrachtung auch mit einfließen, dass eine Immobilie eine möglichst lange Gesamtlebensdauer aufweist und sich irgendwann einmal auch auf ökologisch saubere Art und Weise zurückbauen lässt.
Autor: Fabian Brakemeier
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