Chemikalien in Kosmetika

Ob auch diese Sonnencreme belastet ist?, Foto: wikimedia commons/ Mattes

Die Zahlen sind alarmierend: Ein Drittel der Körperpflegeprodukte enthält hormonell wirksame Substanzen. In einer heute veröffentlichten Studie wertete der BUND Angaben zu den Inhaltsstoffen von insgesamt mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten aus. Erschreckende Erkenntnis: Die Marktführer Beiersdorf (u. a. Nivea) und L'Oréal versetzen knapp die Hälfte ihrer Produkte mit hormonell wirksamen Chemikalien. Eigenmarken von Drogerieketten schnitten deutlich besser ab. Naturkosmetik ist meist unbelastet.

 

Versteckte Gesundheitsrisiken in Kosmetika, Foto: www.bund.net

„Cocktaileffekt“ gefährdet unsere Gesundheit

 

Die beigemischten Chemikalien dienen vor allem der Konservierung und als UV-Filter. Obwohl sie gravierende Gesundheitsprobleme – reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs – hervorrufen können, ist ihre Verwendung ist legal. Auch die WHO bezeichnet hormonelle Schadstoffe als „globale Bedrohung“, da sie besonders Föten im Mutterleib, Kinder und Pubertierende, deren Organe noch in sensiblen Entwicklungsphasen befinden, gefährden.

 

Sarah Häuser, BUND-Chemikalienexpertin und Verfasserin der Studie, erläutert: „Wenn es um unsere Gesundheit und vor allem die Gesundheit der Kinder geht, sollten wir keine Experimente machen. Selbst wenn geltende Grenzwerte eingehalten werden, birgt die Kombinationswirkung verschiedener Chemikalien im Körper, der sogenannte „Cocktaileffekt“, ernste Gefahren. Wir fordern die Kosmetikhersteller auf, in Kosmetika auf hormonell wirksame Chemikalien zu verzichten.“

 

Die kostenlose „ToxFoX-App“

 

Verbraucher können sich ab sofort schnell und einfach mittels der ToxFox-App vor diesen Stoffen schützen. Der BUND bietet nun eine kostenlose iPhone-App an: Barcode scannen und sofort erkennen, was drin ist. Auch eine Protestmail lässt sich damit an den Hersteller schicken.

 

„Mit der ToxFox-App ermöglichen wir mehr Transparenz. Entscheiden sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst gegen den Kauf hormonell belasteter Produkte, wird das zu einem Umdenken bei den Kosmetikherstellern führen“, erklärt Jurek Vengels, Leiter des BUND-Kosmetikchecks.


red

 

 

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