Kein Müll im Bioabfall: Der Tübinger Unternehmer Hans J. Maier sagt mit seinem Detektiersystem den Schummlern den Kampf an. Mit feiner Sensorik am Müllauto entdeckt er, wenn in der Biotonne entsorgt werden soll, was nicht auf den Kompost gehört. Das System erspart Kommunen viel Geld und den Kompiostierwerkern deutlich Ärger.
Auf der Entsorgermesse IFAT in München, präsentierte Maier sein System. Er betont: "Es ist grundsätzlich in jedem Mülllaster nachrüstbar."
Ein am Müllfahrzeug befestigtes Gerät erkennt mittels Wirbelstrominduktion, wenn in der braunen Tonne etwa Metalle liegen, die dort nicht hingehören. Erstens, weil sie wertvolle Rohstoffe sind, zweitens, weil sie das fachgerechte Kompostieren und die anschließende Weiternutzung des Biomülls behindern.
Müllspion entlarvt Fremsstoffe in der Biotonne
Der Müllspion arbeitet laut Maier exakt, spürt Fremdinhalte zuverlässig in den Biotonnen auf und kann damit "Fehlentleerungen vermeiden".
Der Müllwagenfahrer erhält am Arfmaturenbrett seines Lastwagens ein Signal, noch ehe die Tonne ausgekippt ist. Sein Kollege an der Ladeluke entleert die Tonne dann nicht. Sie bleibt stehen und der Besitzer wird per Handzettel über den falschen Inhalt aufgeklärt.
Das ist "Bestrafung" und zugleich "Erziehung": mittels ausgeklügelter Informationen klären die Müllwerker die Bürger auf. Die bekommen dafür grüne, gelbe oder rote Karten - ein Effekt der Müllerziehung: In den Kommunen, die Maiers Detektionsystem bereits anwenden, verbessert sich die Qualität des Komposts deutlich und die Kasse des Gemeindekämmerers wird dadurch entlastet. Maier kann Beispiele nennen, bei denen sein System Gemeinden bis zu einer Viertelmillion Euro einsparte.
Maier, dessen System funktioniert wie ein Minensuchgerät, ließ seine Entwicklung mittlerweile patentieren. Wissenschftler der Universität Tübningen attestieren der Wirbelstrom-Detektion, dass sie Sinn mache. Ihre studie ergab, dass "ein Prozent der am stärksten verunreinigten Biomülltonnen 85 Prozent aller Schadstoffe enthält", zitiert Maier. In den vom Müll-Spion entlarvten Tonnen fanden sie neben Eisen und Metall vor allem Schadstoffe wie Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer oder Quecksilber.
In über 300 Einsätzen in mehreren europäischen Ländern hat sich das Müll-Detektionssystem bereits bewährt. Maier hält es für sinnvoller und genauer als Sichtkontrollen kommunaler Müllspione, die mit einem Blick in die Tonnen verhindern wollen, dass falsche Substanzen eine Kompostierung unmöglich machen.
pit
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