Deutschland muss zügig aufholen

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Eine aktuelle Aufstellung des Weltwirtschaftsforums stellt fest: Im weltweiten Ranking der Länder mit der besten Infrastruktur ist Deutschland seit 2008 um mehrere Ränge zurückgefallen und droht den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren. Das teilte Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, zum Auftakt des Weltverkehrsforums in Leipzig mit.

 

2008 hatte Deutschland noch die drittbeste Verkehrsinfrastruktur (zuzüglich des Stromnetzes) der Welt. Im Jahr 2013 reichte es nur noch für Platz neun. „Auch bei der Bewertung des deutschen Schienennetzes gibt es einen klaren Abwärtstrend zwischen den Vergleichszeiträumen 2008 bis 2013“, sagte Flege. „Deutschlands Eisenbahnnetz rangiert nach dem Ranking des Weltwirtschaftsforums heute auf Platz sieben, hinter dem Spitzenreiter Schweiz, gefolgt von Japan, Hong Kong, Frankreich, Singapur und Finnland. 2008 reichte es noch für Rang vier. Die Zeichen stehen auf Verschleiß.“

 

Das Weltverkehrsforum: Verkehrspolitik im Einklang mit Umweltschutz und sozialem Wohlstand

 

Das Weltverkehrsforum (International Transport Forum – ITF) wurde am 17. Mai 2006 durch Entscheid der Minister der Europäischen Verkehrsministerkonferenz in Dublin gegründet. Das Weltverkehrsforum ist die bedeutendste strategische Diskussionsplattform des Verkehrssektors, die zurzeit 54 Mitgliedstaaten vereint.

 

Erklärtes Ziel des Forums ist es die verkehrspolitische Agenda zu gestalten und sicherzustellen, dass diese zu Wirtschaftswachstum, Umweltschutz, sozialem Zusammenhalt und Sicherung des Wohlstandes beiträgt.

Die Experten des Weltwirtschaftsforums analysieren in ihrem globalen Qualitätsranking jedes Jahr insgesamt zwölf Kategorien. Neben der Infrastruktur sind das etwa die Flexibilität des Arbeitsmarkts, das Gesundheits- oder das Bildungssystem.

 

Infrastruktur muss nachhaltiger werden

 

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Allianz pro Schiene fordert die Politik auf, mindestens 5 Milliarden Euro jährlich in den Ausbau des deutschen Schienenetzes zu investieren. Laut Allianz pro Schiene ist „das Gleisnetz die einzige Verkehrsinfrastruktur in Deutschland, die schrumpft - obwohl der Schienengüterverkehr seit Jahren Marktanteile gewinnt und noch nie so viele Menschen mit der Bahn gefahren sind wie zurzeit.“

 

Weiter mahnte sie die Politik, die Ära der Infrastrukturförderung nach Gießkannenprinzip oder Regionalproporz zu beenden und sich stärker an Nachhaltigkeitszielen zu orientieren. „Als Basis für künftige Investitionsentscheidungen brauchen wir einen gesellschaftlich abgestimmten Masterplan mit klaren Marktanteilszielen für den Güter- und den Personenverkehr“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. „Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wären dann in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang eingebettet und hätten damit die Chance, einen höheren Stellenwert zu bekommen.“

 

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