Offshore-Windanlagen in der Kritik: Sie verteuern die Energiewende unnötig- zu diesem Schluss kommt eine von Agora Energiewende in Auftrag gegebene Studie zur Kosteneffizienz der Erneuerbaren in Deutschland.
Demzufolge könnten bis zum Jahr 2023 gegenüber dem von der Bundesregierung genehmigten „Basisszenario“ rund zwei Milliarden Euro jährlich eingespart werden; bis zum Jahr 2033 sogar drei bis vier Milliarden Euro.
Wie das geht? Die Studie setzt auf eine sinnvollere Verteilung der grünen Energie im Land. Dazu untersuchte sie zwei „optimale“ Szenarien:
A) Bester Standort: Windkraft und Solar vor allem da, wo es genug Wind und Sonne gibt, also im Norden bzw. Süden der Bundesrepublik.
B) Verbrauchsnahe Erzeugung: Stromproduktion vor allem da, wo sie gebraucht wird, also in größtmöglicher Nähe zum Endverbraucher.
Offshore kommt der Energiewende am teuersten
Beide Modelle scheinen sich zu bewähren und sind ähnlich kosteneffizient. Zwar müssten für Szenario B deutlich mehr Stromanlagen gebaut werden, dies relativiere sich jedoch dadurch, dass der Strom nicht erst gespeichert und weitergeleitet, sondern fast unmittelbar genutzt werde, so die Autoren der Studie.
Die Anwendung beider Szenarien würde den Windenergiemix gegenüber dem „Basisszenario“ deutlich verändern: weniger Offshore-, mehr Onshore-Windkraft, heißt es in beiden Fällen- denn Offshore kommt der Energiewende am teuersten. „Es macht für uns keinen Sinn, diese Technologie weiter zu fördern, wenn es bereits jetzt günstiger geht“, erläutert Niels Schnoor, Referent für Erneuerbare Energien beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. Er setzt auf einen reduzierten Ausbau der Technik: nicht die geplanten 14, sondern um die fünf Gigawatt Stromleistung bis zum Jahr 2020 seien völlig ausreichend.
Schnoors Kollege Holger Krawinkel bringt es gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext noch genauer auf den Punkt: „Der Bau von Seewindanlagen weit draußen und tief im Meer stellt sich immer mehr als ein ökonomischer und technologischer Irrläufer heraus." Je schneller der Ausstieg vereinbart werde, desto weniger negative Folgen und Zusatzkosten würden entstehen. Insbesondere der laut Bundesbedarfsplangesetz notwendige Ausbau des Stromnetzes könne auf diese Weise reduziert werden und so die Energiewende vergünstigen, so Schnoor.
niso
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