Kampf der Überfischung- komm an Bord!

Fliegende Fische gibt’s bei uns nicht? Von wegen! Mit ihrer kreativen Kampagnen-Aktion macht der WWF auf die derzeitige EU-Debatte zum Thema Überfischung aufmerksam.

 

Der bisherige Beschluss des EU-Parlaments vom Februar 2013 käme einer Revolution gleich: Ab dem Jahr 2015 dürften die Fischer den Meeren nur noch so viele Tiere entnehmen, wie auch wieder nachwachsen können. Weitere Ziele: niedrigere Beifangquoten durch selektivere Netze und ein Rückwurfverbot versehentlich gefangener Fische. Der Rückwurf belief sich bislang auf ganze 1,9 Millionen Tonnen Fisch pro Jahr! Dieser beispiellosen Verschwendung soll zwischen 2014 und 2017 schrittweise Einhalt geboten werden; die Toleranzgrenze liegt bei sieben Prozent.

Foto: Wikimedia commons/Stahlkocher

Der WWF jubilierte: „Die heutige Entscheidung ist ein historischer Etappensieg auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Fischerei und lebendigen Meeren.", so Anna Holl, WWF-Fischereiexpertin im Gespräch mit dem Spiegel. Lob kam auch aus der Fischereiwirtschaft selbst: Langfristige Managementpläne hätten den Fischern bereits in der Vergangenheit ein Zusatzeinkommen von 135 Millionen Euro beschert, erläuterte Peter Breckling, Geschäftsführer des Deutschen Fischereiverbands.

 

Zu früh gefreut?

 

Leider hat die Sache aber einen Haken: Der Beschluss ist noch lange nicht durch! Das Parlament und der EU-Ministerrat der Agrarminister müssen sich auf einen gemeinsamen Vorstoß einigen- doch von dem haben die EU-Staaten sehr unterschiedliche Vorstellungen. Gerade große Fischereinationen wie Spanien, Frankreich oder Griechenland treten nach Zeit-Informationen auf die Bremse, da sie um den Fortbestand ihrer Fischereiindustrien fürchten.

Foto: Wikimedia commons/Tvabutzku1234

„Diese Reform ist eine überfällige Richtungsentscheidung und darf nicht scheitern", mahnte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Gespräch mit Zeit Online. Die Reform der gemeinsamen Fischereipolitik in der EU sei „eine historische Chance, Nachhaltigkeit als wichtigstes Prinzip der Fischerei fest zu verankern.“

 

Die Zeit drängt: Bereits jetzt gelten 47 der Atlantik- und 90 Prozent der Mittelmeerbestände in der EU als überfischt! Holl unterstreicht die Dringlichkeit der Reform: Laut WWF muss jetzt gehandelt werden! Anderenfalls gingen wertvolle Jahre verloren, die verhinderten, dass sich ganze drei Viertel der derzeit überfischten Bestände in nur zehn Jahren wieder erholen könnten.

 

Kommen auch Sie an Bord- unterstützen Sie Ilse Aigner bei Ihrem Vorhaben und unterzeichnen Sie bis zum 13. Mai 2013 die Petition des WWF für lebendige Meere! Und wenn über Ihren Köpfen plötzlich ein Fisch vorbeifliegt- jetzt wissen Sie ja Bescheid und können allen anderen erklären, was es damit auf sich hat! NISO

 

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