Gegen Tierversuche für Kosmetika: Das EU-Parlament setzt sich für weltweites Verbot der Tiertests in der schönheitsindustrie ein. Denn: "In 80 Prozent der Länder sind solche Tierversuche erlaubt", schreibt der TV-Journalist und Umweltaktivist Franz Alt jetzt auf seiner "Sonnenseite".

"Fast einstimmig", hätten die EU-Parlamentarier in Straßburg für ein weltweites Verbot votiert, berichten die Ärzte gegen Tierversuche von der Entscheidung des EU-Parlaments. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten würden damit jetzt aufgefordert, ihre diplomatischen Netzwerke zu nutzen, um eine Resolution der Vereinten Nationen zu erreichen.

EU soll weltweit für ein Tierversuchsverbot eintreten

Mit 63 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung nahm der zuständige Ausschuss des EU-Parlaments den Antrag an. Im März stimmt das Plenum in Straßburg ab.

Bereits seit März 2013 gelte ein EU-weites Verkaufsverbot von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten und -inhaltsstoffen. Vier Fünftel der Länder auf der Erde interessiere dies nicht. Noch immer gäbe es dort "Tierversuche für Lippenstift und Shampoo und deren Vermarktung", heiß es auf der Sonnenseite.

Das Verbot nämlich ist löchrig. Es gelte nur für Substanzen, die ausschließlich in Kosmetika Verwendung finden. "Kommen sie auch in Industriechemikalien, Pharmazeutika oder Lebensmitteln vor", betonen die Ärzte gegen Tierversuche, "können sie an Tieren getestet werden." Das jedoch sei für die überwiegende Mehrheit der Stoffe der Fall.

Mit ihrer jetzigen Entscheidung, das Verbot lückenlos umzusetzen, treten die EU-PArlamentarier zudem Befürchtungen entgegen, dass Unternehmen weiterhin Tiertests außerhalb der EU vornehmen und die Produkte nach Europa einführen. Die EU müsse dafür Sorge tragen, solche Praktiken einzudämmen oder zu verhindern. "Der Umweltausschuss plädiert außerdem für eine stärkere Förderung tierversuchsfreier Testmethoden", ergänzen die Tierversuchsgegner.

pit

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