Durchbruch bei Elektroautos? Kennen Sie das auch? Sie hätten ja gerne einen „grünen“ Nicht-Benziner - aber damit, gerade auf Langstrecken, nicht so richtig schnell voran zu kommen und den Akku alle 100 Kilometer neu laden zu müssen, ist auch irgendwie unhandlich.
Die mangelnde Effizienz und der hohe Preis sorgen dafür, dass die „Elektroner“ nach wie vor nur einen Bruchteil der Autos auf deutschen Straßen stellen; nicht einmal 0,1 Prozent. Dies könnte sich jedoch in absehbarer Zeit ändern: Das Geheimnis heißt Lithium-Schwefel-Batterie. Obwohl diese im Vergleich zu den gängigen Lithium-Ionen-Batterien günstiger und leistungsfähiger ist, findet sie sich bislang in keinem Elektroauto, da ihre Lebensdauer zu kurz ist.
Bisher jedenfalls. Nur rund 200 Mal konnten die Akkus aufgeladen werden, bevor sie den Geist aufgaben. Wissenschaftlern am Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) gelang es jetzt, die Anzahl der möglichen Ladezyklen zu versiebenfachen!
Doppelt so weit fahren wie bisher?
Die Leistung einer jeden Batterie beruht auf der optimalen Leitung zwischen Plus- und Minuspol (Kathode und Anode) - und darauf, dass sich die beiden nicht ins Gehege kommen und so im schlimmsten Fall einen Kurzschluss auslösen. Das Kathodenmaterial der Batterien ist Schwefel, der im Vergleich zum Kobalt der Lithium-Ionen-Akkus leichter verfügbar und damit günstiger ist. Als Anode wählten die Forscher eine Silizium-Kohlenstoff-Verbindung anstelle von reinem Lithium. Diese ist sehr viel stabiler als das Lithium-Metall und ermöglicht so die 1.400 Aufladezyklen.
Als „mittelfristig realistisch“ streben die Forscher eine Leistung von 500 Kilowattstunden je Kilogramm Batterie für ihre Neuschöpfung an. Zum Vergleich: Die Lithium-Ionen-Batterie schafft derzeit gerade einmal 250. „Das heißt, man kann bei gleichem Batteriegewicht doppelt so weit fahren“, erklärt Dr. Holger Althues, Leiter der Chemischen Oberflächentechnologie am IWS. Oder bei gleicher Fahrleistung das Batteriegewicht halbieren. „Vielleicht macht Lithium-Schwefel ja sogar das elektrische Fliegen möglich. Bis dahin muss aber noch viel passieren“, erläutert Althues.
Daran arbeiten er und seine Kollegen bereits. Sie wollen das Material und seine Herstellung so optimieren, dass Elektroautos eines Tages keine Blicke mehr auf sich ziehen- weil sie zum Alltagsbild geworden sind. „Auf dem Weg zu diesem Ziel haben wir einen wichtigen Entwicklungsschritt getan“, so Althues. NISO
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