Nach dem Pferdefleisch- jetzt auch noch ein Fischskandal? In den USA fand die Meeresschutzorganisation Oceana unter 1200 untersuchten Stichproben 33 Prozent falsch ausgezeichneter Fische und Meeresfrüchte!
Die Proben wurden in einer der größten weltweit durchgeführten Studien von 674 Händlern in 21 US-Bundesstaaten gesammelt und untersucht. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) bestätigte jetzt: In einem Drittel der Fälle war nicht das drin, was drauf stand. Am häufigsten traf dies auf die Arten Schnapper und Thunfisch zu, die zu 87 beziehungsweise 59 Prozent falsch gekennzeichnet waren. Nur sieben der 120 untersuchten als Rotschnapper ausgegebenen Exemplare waren tatsächlich authentisch. Insgesamt waren 27 der 46 unter die Lupe genommenen Fischarten betroffen.
Schärfere Kontrollen gefordert
Häufig wurden die offiziell gekauften Fische durch kostengünstigere, leicht verfügbare und zum Teil sogar gesundheitsschädliche Arten ersetzt. So waren 84 Prozent der als Weißthunfisch beschrifteten Proben tatsächlich Butterfische, die laut Oceana bei manchen Menschen schwere Verdauungsstörungen hervorrufen können.
Als Konsequenz aus dem Skandal fordert Oceana striktere Kontrollen und volle Transparenz der Handelskette vom Fischerboot bis auf den Teller. Denn wie auch beim Pferdefleischskandal ist bislang nicht klar, an welchem Punkt der Kette der Etikettenschwindel stattfindet. „Unsere Regierung hat die Pflicht, uns mit verlässlichen Informationen zu versorgen- im Sinne unserer Geldbeutel und eines jeden ehrlichen Fischers und Verkäufers, von der Gesundheit unserer Ozeane gar nicht zu reden.“, heißt es auf der Homepage der Organisation. So sollen auch illegal gefangene Fische vom Markt fern gehalten werden.
EU: Blauhai statt Schwertfisch
Auch in der EU sind Fischskandale nichts Neues. So waren laut einer Studie vom Juli 2011 in Irland und Großbritannien insgesamt 44 von 126 Dorschen falsch gekennzeichnet. Ähnliche Fälle traten in Mittelmeerländern wie Spanien und Italien auf, als vermeintlichen Schwertfischkonsumenten der deutlich billigere und bedrohte Blauhai aufgetischt wurde.
„Mal ganz abgesehen von dem Schwindel wird Verbrauchern auch noch das Recht genommen, beim Fischkauf eine wohlüberlegte Entscheidung im Sinne von Gesundheit und Arterhaltung zu treffen“, empört sich Dr. Kimberly Warner, Autorin der US-Studie. Der Rat von Oceana an alle Fischkonsumenten: Augen offenhalten, Preisabgleich- und wenn möglich den ganzen Fisch kaufen. Das dürfte es den Betrügern erschweren, ihre Kunden erfolgreich hinters Licht zu führen. NISO
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