Klimaschutz: Tendenz gut - aber wenig Nutzen

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„Die Richtung stimmt", kommentiert Maria Krautzberger, "aber der Umsatz mit umweltfreundlichen Produkten wächst zu langsam." Die Chefin des Umweltbundesamts (UBA) stellte jetzt die Studie „Grüne Produkte in Deutschland 2017 – Marktbeobachtungen für die Umweltpolitik“ vor. Die zeigt erfreuliche Tendenzen: Der Umsatz mit grünen Produkten in den Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung ist 2015 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Dennoch haben sich die CO2-Emissionen im Konsumsektor kaum verändert.

Das nach Ansicht der Amtschefin noch immer zu langsame Wachstum der "grünen" Produkte liege vor allem daran, dass die Preise für Produkte nicht die realen Kosten für die Umwelt widerspiegeln. Das betont das UBA in einer Pressemeldung. Krautzberger dazu: "Unser Konsum trägt ganz wesentlich zu Umweltbelastungen bei, daher sollten die Umweltkosten eingepreist werden."

 

"Grüne" Produkte: Reboundeffekt durch Konsumverhalten zunichte gemacht

 

Wohnen (Heizen und Strom), Mobilität und Ernährung sind für 80 Prozent der CO2-Emissionen des privaten Konsums verantwortlich. Mehr umwelt- und klimafreundliche Produkte am Markt allein, garantieren jedoch noch lange keine positive Bilanz unseres Konsumverhaltens. Das zeugt die UBA-Studie: Die Emissionen im Bereich Mobilität sind wegen stark steigenden Emissionen beim Luftverkehr und kaum abnehmender Emissionen bei der Automobilität leicht um 0,4 Prozent gestiegen. Im Bereich Ernährung sind die Emissionen – vor allem aufgrund des hohen Fleischkonsums – mit rund neun Prozent sogar deutlich gestiegen. Die CO2-Emissionen im Bereich Wohnen sind dank energetischer Sanierungen immerhin um rund zehn Prozent in den letzten zehn Jahren gesunken. Gleichzeitig tragen das Wachstum der durchschnittlichen Wohnfläche ebenso wie die zunehmende Geräteausstattung insbesondere im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik zu Umweltbelastungen bei.


red

 

 

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