Leuchten ohne Stromanschluss

Foto: Gravitylight/Screenshot Indogogo

Licht ohne Strom. Mit einer „GravityLight"-Lampe beleuchten Bewohner auch in entlegenen Regionen ohne Stromanschluss oder Solar-Modulen ihre dunklen Hütten am Abend. Die leuchte ermöglicht ihnen auch noch nach Sonnenuntergang zu lesen, oder ihrer Arbeit nachzugehen. Ihre Energiequelle ist allein die Schwerkraft.

„Die Lampe kommt als eine Art 'Schein-Perpetuum mobile'“, zitiert die Agentur Pressetext Zukunftsforscher Ulrich Reinhardt von der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Mit einmaligem Energieaufwand erhielten die Nutzer für eine bestimmte Zeit Energie. „Diese Idee weiterzuentwickeln und zu verfeinern, ist eine lohnende Aufgabe“, sagt der Wissenschaftler. Derzeit werde die 2.0-Version in einer Indiegogo-Kampagne vorgestellt, um damit Investoren für die weitere Produktion und den Vertrieb der intelligenten Beleuchtung zu gewinnen.

 

Licht für eine halbe stunde: Lampe leuchtet nur mit der Schwerkraft

 

GravityLight ist nicht auf Sonnenlicht oder andere Stromquellen angewiesen. Die Lampe, die an der Decke hängend montiert wird, verfügt über ein Gewicht, das hochgezogen werden muss. Sinkt es danach wieder in Richtung Boden, erzeugt dies Energie und lässt die Lampe für 20 bis 30 Minuten leuchten. Erreicht das Gewicht den Boden, muss es nur wieder von Neuem hochgezogen werden, damit die Lampe noch mehr Licht abgeben kann. Die Lampe arbeitet also wie ein Dynamo.

„GravityLight könnte helfen, die Lebensqualität zahlreicher Bürger auf unserem Planeten zu verbessern“; sagt Zukunftsforscher Reinhardt: Nicht nur könnten diese so überhaupt die Möglichkeit erhalten, Licht zu nutzen, auch wären Kosteneinsparungen möglich. Das eingesparte Geld könnte in andere Dinge, wie zum Beispiel Lebensmittel, Medikamente oder auch Bildung investiert werden. „Neben Sonnen-, Wasser- und Windenergie kann dies eine sinnvolle Ergänzung sein, die gerade Menschen in ärmeren Regionen eine Lichtquelle gibt“, so Reinhardt.

Er denkt gar daran, die Gravität nicht nur als Licht-Quelle zu nutzen. „Wenn sich das Prinzip erfolgreich bewegt, kann dieses auch weiterentwickelt werden und die Energie für andere Felder erzeugen - zum Beispiel zum Heizen, Kochen sowie Internetnutzung.“ Einsatzort für die Lampe sieht Reinhardt einige: Berghütten, Höhlen oder Plätze zum Campen.

Das Leuchtmittel ist erstmals 2013 von den Designern Martin Riddiford und Jim Reeves entwickelt worden. Da das Lämpchen nur fünf Dollar (rund 4,60 Euro) kostet, ist sein Einsatz ideal für Entwicklungsländer. Dabei soll GravityLight als Alternative zu Kerosin-Lampen fungieren, die hochgiftige Gase erzeugen, die das Lungenkrebsrisiko um ein Vielfaches steigern.


red

 

 

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