Abgebaut: Braunkohle offenbar schon 2018 am Ende. Nach gleichlautenden Medienberichten will der Energiekonzern RWE seinen Tagebau in NRW gut ein Viertel Jahrhundert früher schließen als geplant. Das wäre die Rettung für einige Dörfer – und künftig weniger CO2 bei der Stromproduktion.
„Das große Angebot an Ökostrom könnte die Landschaft in Deutschland stärker verändern als erwartet“, schreibt die Onlineausgabe des Spiegel und bezieht sich auf einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung. Nach Informationen will der zweitgrößte Energiekonzern Deutschlands „ aus Kostengründen die vorzeitige Schließung des gigantischen Bergwerks bis zum Jahr 2018“.
Bis 2045 sollten 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert sein
Die derzeitigen Gruben in Nordrhein-Westfalen sollen demnach 2017 ausgeplündert sein. Das könnte das endgültige Aus für den größten Tagebergbau Europas bedeuten: „Nach Angaben aus der Konzernspitze prüft RWE, danach den Abriss weiterer Orte und neue Investitionen in den Ausbau des Reviers zu stoppen“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Der Betrieb der großen Kraftwerke bei Garzweiler rentiere sich immer seltener.
Eigentlich sollte bis 2045 alles weiter gehen und eine neue, etwa 48 Quadratkilometer große Fläche von den gigantischen Schaufel-Bagger verschluckt werden: Damit die dort lagernden 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle im Kraftwerk Strom erzeugen - 7.000 Menschen allerdings müssten sich eine neue Heimat suchen.
Umstritten ist Braunkohle schon lange. Immer wieder fallen den riesigen Erdlöchern ganze Dörfer zum Opfer. Außerdem gelten die Abgase aus den Schloten der mit Braunkohle befeuerten Energiefabriken als die größten Kohlendioxid-Erzeuger.
Kehrseite: In NRW könnten 35.000 Jobs verloren gehen
Allerdings dämpfen die Presseberichte allzu große Hoffnungen von Umwelt- sowie Klimaschützern. „Den konzerninternen Überlegungen zufolge ist ein Komplettausstieg aus der Braunkohle bei RWE bislang kein Thema“, zitiert etwa die SZ aus den RWE-Planungen.
Die Menschen in NRW dürften die Gedankenspiele mit gemischten Gefühlen verfolgen. Immerhin hängen am Braunkohle-Abbau laut den Medienberichten gut 35.000 Jobs. Es müsse daher „gelingen, die Braunkohle in die Energiewende einzubauen“, zitiert die SZ Verdi-Funktionär und RWE-Aufsichtsrat Hans-Peter Lafos: „Sonst sieht es hier düster aus.“
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