In Zeiten von Pferdefleisch-Skandalen, Schimmel-Futter und Bio-Eier-Betrug ist es für Verbraucher besonders wichtig auf gesunde und nachhaltige Ernährung zu achten. Davon profitiert nicht nur unsere Gesundheit, sondern wir helfen dadurch auch dem Klima auf unserer Erde. Denn allein die Ernährung macht 15 Prozent der Pro-Kopf-Treibhausgasemissionen eines Bundesbürgers aus. Das Öko-Institut hat deshalb eine Liste von Empfehlungen zur nachhaltigen Ernährung veröffentlicht. Hier die sechs Tipps, mit denen Sie Ihr Konsumverhalten verbessern können:
1) Verzichten Sie auf Fleisch! Mit pflanzlicher Kost fördern Sie nicht nur Ihre Gesundheit, Sie reduzieren damit gleichzeitig auch die Treibhausgasemissionen, die durch die Fleischproduktion entstehen. Ganz ohne Fleisch geht nicht? Dann sollten Sie Ihren Fleisch-Konsum zumindest reduzieren. Prof. Mark Sutton vom UNO-Umwelt-Programm rät zu einer Reduktion des Fleisch-Konsums um 50 Prozent in den Industrieländern. Und dann bitte Bio- und nicht Billig-Fleisch!
2) Kaufen Sie Produkte aus der Region! Das reduziert die Transportkosten und fördert die lokalen Unternehmen. Außerdem sollten Sie auf saisonale Produkte zurückgreifen. Zwar haben wir heutzutage ganzjährig Zugang zu allen Lebensmitteln, doch diese stammen dann aus dem Treibhaus.
3) Bio ist in aller Munde, wird häufig auch kritisch hinterfragt. Trotzdem gilt: Kaufen Sie Bio-Produkte, denn bei der Produktion entstehen weniger Treibhausgasemissionen. Das Beispiel Bio-Gemüse zeigt dies ganz deutlich: Bei der Produktion von Bio-Gemüse entstehen 10-30 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als bei der Herstellung von konventionell angebautem Gemüse. Hinzu kommt, dass die Landwirte bei biologisch erzeugten Lebensmitteln auf die Anwendung von synthetisch hergestelltem Dünger und Pestiziden verzichten. Bio-Bauern setzen außerdem vor allem auf lokale Pflanzensorten und Tierrassen.
4) Nicht nur was wir kaufen ist entscheidend, auch wie wir mit den ausgewählten Lebensmitteln umgehen, ist von Bedeutung. Ein Blick auf die Haushaltsgeräte ist da sinnvoll: Vor allem die richtige Wahl von Kühl- und Gefrierschrank, Herd und Backofen ist wichtig. Weg mit den Energiefressern und her mit effizienten Geräten! Gasherde verbrauchen beispielsweise 45 Prozent weniger Primärenergie, aber auch die neue Induktionstechnik ist zu empfehlen. Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht auch keine riesige Tiefkühltruhe.
5) Schwingen Sie sich aufs Fahrrad! Allein schon die Entscheidung für die Einkäufe das Auto zu Hause stehen zu lassen und stattdessen mit dem Rad zu fahren, bewirkt etwas. Bewusstes und nachhaltiges Verhalten muss also nicht immer mit Ausgaben verbunden sein. Es kann sogar helfen, Geld zu sparen.
6) Weniger wegwerfen! Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie selbst oder die Familie auch tatsächlich verbrauchen können. Sie werden zu der Einsicht gelangen, dass Sie vorher viel zu viel Geld ausgaben für Produkte, die Sie in der Menge doch gar nicht brauchten. Dass 2006 in der EU 38 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll landeten und das obwohl sie in vielen Fällen noch genießbar waren, ist erschreckend und macht deutlich, dass hier noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Insbesondere das Mindesthaltbarkeitsdatum spielt hier eine wichtige Rolle, denn die meisten Verbraucher halten sich strikt an diese Angaben, obwohl in vielen Fällen die Lebensmittel noch verwendbar sind. Bevor Sie also den Joghurt, der seit gestern abgelaufen ist (laut Mindesthaltbarkeitsdatum!) in den Müll werfen, schauen Sie doch einfach, ob er nicht doch noch als kleine Zwischenmahlzeit taugt.
Der Weltverbrauchertag will darauf aufmerksam machen, dass für eine nachhaltige, gesunde und klimafreundliche Ernährung ein Umdenken der Verbraucher unbedingt notwendig ist. Mit diesen Empfehlungen können auch Sie Ihr Konsumverhalten kritisch überprüfen und an der ein oder anderen Stelle sicher noch verbessern.
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