30.04.2019

Niederlande bauen die größte schwimmende Solarfarm

Foto: Floating Solar

Nachdem immer mehr Solar- und Windkraftanlagen am Widerstand von Anwohnern und Umweltschützern scheitern, will die Niederlande jetzt aufs Wasser ausweichen und 15 künstliche Inseln aus Solarmodulen errichten. Auch wenn es solche Anlagen in Japan und Großbritannien bereits gibt, bleibt das niederländische Vorhaben vorerst einzigartig, denn insgesamt sollen 73.500 Solarmodule verbaut werden.

 

Winden drehen die Solarinsel genau in Richtung Sonne. Selbst wenn der Himmel bewölkt ist, was an der Nordsee ja häufiger vorkommt, dreht sie sich in Richtung der stärksten Solarstrahlung, um die maximal mögliche Energie zu erzielen. Dies erfolgt allerdings mit Hilfe eines Algorithmus, der die jeweils optimale Position auf Basis von Daten über den Sonnenstand in der Vergangenheit berechnet. Ein weiteres Merkmal der Inseln ist, sie können sich bei extremem Wetter neu positionieren und so Schadensrisiken minimieren.

 

„Wir haben also ein optimales Solartracking, das zusätzliche Energie erzeugt, und ein Wetterrisikomanagement (WRM), mit einer Technologie, die sicherstellt, dass eine Insel bei starkem Druck durch Wind oder Stürme sich automatisch in eine Position bewegt, bei der Wind und Wellen problemlos durch die Insel hindurchziehen können", sagte Van Druten, der Geschäftsführer von Floating Solar, einem Anbieter von Solarmodulen. “Wir haben bereits getestet, dass das System ohne WRM Windgeschwindigkeiten von etwa 60 Meilen pro Stunde aushalten kann.”

Die erste Phase des Projekts, in der drei Inseln mit jeweils 140 Metern Durchmesser errichtet werden, wurde inzwischen bei Andijk am Ijsselmeer in Nordholland begonnen und soll im November abgeschlossen sein. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon früher beginnen, man hat aber aus Umweltschutzgründen speziell auf die Zugvögel Rücksicht genommen. Kritiker finden übrigens die schwimmenden Solarinseln hässlich und befürchten, dass reflektierendes Licht die umliegenden Gemeinden stören könnte. Der Hersteller jedoch verweist darauf, dass die Verschmelzung des Lichts mit dem Wasser einen verwischenden Effekt verursache, der die Panels aus der Ferne verschwinden ließe.


hjo

 

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