7-Punkte-Strategie gegen Obsoleszenz: Auch Reparaturen außerhalb des Haushalts sollten steuerlich absetzbar sein. Dies schlug das Umweltbundesamt (UBA) zum Start der Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) vor.
„Wenn der Handwerker ins Haus kommt und die Waschmaschine oder den Fernseher vor Ort reparieren kann, ist das steuerlich absetzbar. Dasselbe sollte gelten, wenn er das Gerät zur Reparatur mitnehmen muss“, sagt Maria Krautzberger, die Präsidentin des UBA. Der Vorschlag ist Teil einer 7-Punkte-Strategie ihrer Behörde gegen Obsoleszenz, die neben steuerlichen Instrumenten auch auf das Design von Produkten und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Reparatur abzielt, um einem vorzeitigen Austausch von Produkten entgegen zu wirken.
Kurze Produktnutzung schadet Umwelt und Klima
Kurze Produktlebensdauern und kurze Produktnutzung sind eine Belastung für die Umwelt, betonen die Exopertren des UBA. Bei der Produktion von neuen Produkten werden wertvolle, nur begrenzt verfügbare Rohstoffe verbraucht. Der Abbau von Rohstoffen, Transportprozesse und die Produktion können mit teilweise erheblichen Umweltbelastungen verbunden sein. Zudem entstehen im Produktionsprozess zusätzliche Treibhausgasemissionen. Nicht zuletzt wachsen die Abfallberge durch die vielen früher entsorgten Konsumprodukte.
Der Plan der Umerltexperten sieht daher vor, dem vorzeitigen Austausch von Produkten entgegenzuwirken. Dafür legt das UBA nun eine 7-Punkte-Strategie vor, die eine lange Produktlebensdauer und die Reparatur stärken sowie das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher auf längere Haltbarkeit und Reparierbarkeit der Produkte hin lenken sollen:
Mehr Mut zur Reparatur
Insbesondere dann, wenn die Reparatur des Gerätes zu teuer ist oder zu aufwendig erscheint, kaufen viele Verbraucher einfach neue Produkte. „Umso wichtiger ist es, Reparaturservice verbrauchernah zu gestalten und bereits beim Design des Produktes an die Reparaturmöglichkeiten zu denken. Dafür sollte die Ökodesignrichtlinie der EU Vorgaben machen. UBA-Experten verweisen darauf, dass hier Vorreiter das Umweltzeichen Blauer Engel ist, "bei welchem wir Anforderungen zu Reparierbarkeit und Lebensdauer vor allem bei Elektro- und Elektronikprodukten bereits umsetzen“, betont Krautzberger.
Die diesjährige Europäische Woche der Abfallvermeidung steht unter dem Motto „Gib Dingen ein zweites Leben!“ und soll Bürgerinnen und Bürgern Mut machen, mehr zu reparieren und Produkte länger zu nutzen. Außerdem soll aufzeigt werden, wie Produkte länger haltbar gemacht werden können. Vom 18. bis zum 26. November 2017 zeigen mehr als 1.000 Veranstaltungen in ganz Deutschland, wie das gehen kann. steht unter dem Motto „Gib Dingen ein zweites Leben!“ und soll Bürgerinnen und Bürgern Mut machen, mehr zu reparieren und Produkte länger zu nutzen. Außerdem soll aufzeigt werden, wie Produkte länger haltbar gemacht werden können. Vom 18. bis zum 26. November 2017 zeigen mehr als 1.000 Veranstaltungen in ganz Deutschland, wie das gehen kann.
red
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