Über zwei Millionen Tote pro Jahr durch Autoabgase in Asien: Nach einer jetzt im Medizin-Fachblatt The Lancet veröffentlichten Studie bezahlen Chinesen und Inder einen hohen Preis für die rasch wachsende Mobilität in ihren Ländern. 1,2 Millionen Chinesen und über 700.000 Inder starben vorzeitig an Dieselrusspartikeln und Auto- und Lastwagenmotoren.
Alarmierend: Während im Jahr 2000 weltweit „nur“ etwa 800.000 Menschen an den Abgasen von Dieselfahrzeugen erkrankten, kletterte deren Zahl 2011 dramatisch und lag bei 3,2 Millionen! Dieselabgas erreichte damit einen traurigen Platz unter den „Top-10-Killerkrankheiten“, zitiert der britische Guardian. die Studie Global Burden of Disease (GBD).
Die rasch ansteigenden Todesraten durch Verkehrsabgase schockt Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Anumita Roychowdhury vom indischen Centre for Science and Environment (CSE) in Neu-Delhi: „Dieser dicken Luft kann niemand entfliehen. Wir müssen rasch Maßnahmen dagegen ergreifen und vor allem Kinder und ältere Menschen schützen.“
Auto-Zahl wächst zu rasch – saubere Motoren helfen kaum
Die Wissenschaftlerin weiter: „Wir haben die Folgen der Luftverschmutzung zu lange nicht beachtet. Und die gesundheitlichen Auswirkungen wie Krebs treten erst nach langer Zeit auf, deshalb müssen wir heute handeln, um in Zukunft gesund zu bleiben.“
Die Wissenschaftler mehrerer Universitäten aus vielen Regionen der Erde hatten den Report für die Vereinten Nationen zusammengetragen. Er zählt nun 65 Prozent aller weltweit auftretenden Todesfälle durch Verkehrsemissionen in den Ländern Ost- und Südasiens.
Sie berechneten auch, dass Luftverschmutzung damit heute zur zweithäufigsten Todesursache auf der Welt nach Blutdruckerkrankungen zählen. Kein Wunder: In Indien übersteigt die Atemluft inzwischen den von der UNO angeratenen Grenzwert von 100 Mikrogramm pro Kubikmeter (100 µg/m3) bis zum zehnfachen Wert.
Die Wissenschaftler verweisen auch darauf, dass alle Verbesserungen bei der Motorentechnik längst durch die bloße Anzahl der Fahrzeuge um ein Vielfaches wieder überholt worden ist. In Delhi etwa fahren inzwischen auf 1.000 Einwohner bereits 200 Autos. Das ist mehr als die doppelte Fahrzeug-Dichte als in Hongkong oder Singapur.
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