Gefahr durch Mini-„Kraftwerke“: zu viel Schwermetalle in Batterien. Das Umweltbundesamt (UBA) nahm die Kraftpakete für zuhause unter die Lupe und entdeckte große Mängel. Zu viele Schwermetalle, oft mit falscher Kennzeichnung. UBA-Chef Jochen Flasbarth: „Fast jede zweite untersuchte Zink-Kohle-Batterie überschreitet den Cadmium-Grenzwert.“
Batterien sind als Energiespender für Kleingeräte ohnehin nur scheinbar eine gute Wahl. Zu deren Herstellung nämlich brauchen die Produzenten 40- bis 500-mal mehr Energie, als der Verbraucher später bei er Nutzung der Batterie zur Verfügung hat.
Die Experten des Umweltbundesamts empfehlen Verbrauchern, lieber auf Alkali-Mangan-Batterien auszuweichen. Noch besser sind Lithium-Ionen-Akkus als alternative Strombüchsen.
Batterien sind kleine Giftlager
„Schwermetalle sind schädlich für Menschen, Tiere und Pflanzen“, warnen die Fachleute des UBA. Deshalb sollen die Stoffe in Batterien eigentlich auch nur in geringen Mengen verarbeitet sein. Und: Überschreiten sie die im Batteriegesetz vorgegebenen Schwellenwerte, muss der Hersteller die Inhaltsstoffe der Batterie kennzeichnen.
Im aktuellen Schwermetalltest untersuchte das Umweltbundesamt 300 handelsübliche Batterien und Akkus auf ihren Quecksilber (Hg)-, Cadmium (Cd)- und Blei (Pb)-Gehalt sowie deren Kennzeichnung. Ergebnis: „Die geringste Menge an Schwermetallen enthielten Lithium-Ionen-Akkus, die etwa in Handys verwendet werden, und Alkali-Mangan-Batterien. Deutlich schlechter schnitten Zink-Kohle-Rundzellen ab, die beispielsweise in Fernbedingungen oder Taschenlampen verwendet werden“, schreibt das UBA.
Etwa die Hälfte der untersuchten Testobjekte enthielt mehr Cadmium, als der Grenzwert von 20Milligramm pro Kilogramm erlaubt. „Bei einem Fabrikat wurde der Cadmium-Grenzwert und bei einem anderen der Quecksilber-Grenzwert um jeweils das Achtfache überschritten“, mussten die amtlichen Tester monieren.
Fast jede Zweite Batterie war falsch beschriftet
„Deutliche Mängel“, so die Tester, fanden sie auch bei den Kennzeichnungen der Batterien. Schwermetallhaltige Batterien und Akkus müssen die entsprechenden chemischen Symbole „Hg“, „Cd“ und „Pb“ tragen, wenn die vorgeschriebenen Schwellenwerte überschritten werden. Laut der UBA-Studie geschehe dies jedoch nur unzureichend: „Bei fast der Hälfte der untersuchten Knopfzellen fehlte die Kennzeichnung „Hg“ für Quecksilber, obwohl diese nachweislich den vorgegebenen Schwellenwert überschritten. Zusätzlich ließen sich in einigen als quecksilberfrei gekennzeichneten Knopfzellen zwischen 0,4 bis 2 Prozent Quecksilber nachweisen. Auch die Hälfte der Batterien, die das Symbol „Pb“ für Blei tragen müsste, hatte keine entsprechende Kennzeichnung.
Positiv fielen den Testern des UBA Alkali-Mangan-Batterien und Lithium-Ionen-Akkus ins Auge. Deren Schwermetallgehalte lagen in allen untersuchten Fällen unterhalb der gesetzlichen Schwellenwerte, so dass keine Kennzeichnung nötig war.
Lesen Sie auch:
Durchbruch auf dem Weg zur Biobatterie
Sarah Baker Foto: LLL/flickr CC
Wissenschaftler am Lawrence Livermore Forschungslabor haben nicht nur den Schlüssel gefunden, mit...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Pexels
Superbowl: In der Nacht des Football-Endspiels der besten Teams verzehren die Zuschauer – im...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Arek Socha
Neue, Idee für die Energiewende: Wissenschaftler der City University Hongkong entwickelten einen...
Foto: Pressenza (CC BY 4.0)
Die Organisationen IALANA, IPPNW und ICAN weisen anlässlich des Tages der Menschenrechte auf den...
Foto: ZDF / Martin Kaeswurm
Der amerikanische Finanzinvestor Blackrock verwaltet im Auftrag seiner Kunden über sechs Billionen...
Screenshot: gunther-moll.de
Eine lebenswerte Zukunft im Einklang mit der Natur ist auf diesem Planeten möglich, wenn wir uns...