Kritische Konsumenten: Verbraucher stellen hohe Ansprüche an Inhaltsstoffe und Kennzeichnung vegetarischer und veganer Fleischalternativen wie Seitan-Würstchen, Lupinen-Eis oder Tofu-Burger. Das ergab eine bundesweite Umfrage der Verbraucherzentralen (VZ) bei fast 6 000 Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wichtigstes Ergebnis: „Die Mehrheit lehnt Spuren tierischer Bestandteile in den Ersatzprodukten ab.“
Waren-Label sind als Orientierungsmarken für die Verbraucher dabei offensichtlich nicht von großer Bedeutung. Die Umfrage ergab: 90 Prozent der Umfrageteilnehmer orientieren sich kaum an Siegeln. „Die meisten Verbraucher schauen auf die Zutatenliste“, betonen die Verbraucherzentralen in einer Pressemeldung zur Umfrage.
Veggies wollen sich auf Produkt-Angaben verlassen können
Nahezu alle Befragten erwarten überhaupt kein Fleisch in vegetarischen und veganen Produkten. 93 Prozent gehen laut der Umfrage davon aus, dass auch kein Fisch enthalten ist, 88 Prozent erwarten auch keine anderen Zutaten (wie etwa Gelatine), die von geschlachteten Tieren stammen.
Spuren von tierischen Lebensmitteln, wie beispielsweise Fisch oder Milch, werden mehrheitlich abgelehnt: Zwar stören solche Spuren eine knappe Mehrheit (54 Prozent) der Veganer nicht, bei den Vegetariern ist die Ablehnung jedoch umso deutlicher (74 Prozent). Auch bei den so genannten „Flexitariern“ und „Mischköstlern“ ist eine deutliche Mehrheit (69 bzw. 60 Prozent) gegen unbeabsichtigte Spuren.
Tierschutz, Ethik und Gesundheit als Motive für den Fleischverzicht
Die wesentlichen Kaufmotive für Alternativprodukte waren der Tierschutz (42 Prozent), ethische Gründe (28 Prozent) sowie die Gesundheit (11 Prozent).
Die Priorität der Beweggründe für den Kauf von Ersatzprodukten unterscheidet sich laut dieser Umfrage je nach Ernährungsweise stark. Während Veganer und Vegetarier den Tierschutz (44 bzw. 51 Prozent) und ethische Gründe (36 bzw. 27 Prozent) am wichtigsten finden, spielt für „Flexitarier“ zudem der Gesundheits-Aspekt eine Rolle. Für „Mischköstler“ ist die Gesundheit das Hauptmotiv.
Vegane und vegetarische Produkte sind mit einer Vielzahl unterschiedlicher Siegel gekennzeichnet. Eine Entscheidungshilfe bei der Produktauswahl sind sie aber selten: „Die Mehrheit zieht die Zutatenliste zu Rate, wenn es um die inneren Werte der Ersatzprodukte geht“, betonen die Experten der VZ.
„Die Erwartungen von Verbrauchern> an vegetarische und vegane Produkte sind hoch“, kommentiert Christiane Manthey, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Jetzt testen die Verbraucherzentralen wie genau es die Hersteller vegetarischer und veganer Schnitzel & Co. im Hinblick auf die Spurenkennzeichnung, den Gesundheitswert sowie die Kennzeichnung der Haltungsform bei tierischen Zutaten nehmen. „Wir wollen wissen, ob die Rezepturen die hohen Erwartungen der Verbraucher erfüllen und Kennzeichnungen aussagekräftig genug sind“, sagt Manthey.
red
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