Zweiter Sieg der DUH im Tüten-Streit

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“Bio“-Plastik, zweiter Akt: Im Streit um angeblich kompostierbare Einkaufstüten gibt nun auch Rewe der Deutschen Umwelthilfe (DUH) klein bei. Der Handelskonzern „verpflichtet sich, den Verkauf der bislang als „100% kompostierbar“ beworbenen Plastiktaschen endgültig einzustellen“, teilt die DUH jetzt mit. Rewe darf auch nicht mehr damit werben, die Tüten seien „soweit wie möglich aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt“. Laut DUH erklärte REWE, „den Verkauf der Tüten endgültig einzustellen, weil ,an dem Vertrieb der beanstandeten Taschen kein besonderes Interesse mehr“ bestehe, betont die DUH in einer Presseerklärung zum Tütenstreit.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert derweil alle Handelsketten auf, ihre Tragetaschenkonzepte kritisch zu prüfen und sich nicht auf von der Bioplastiklobby forcierte Werbesprüche einzulassen. „Drogeriemärkte, Lebensmittelketten und Handelsunternehmen müssen aufhören, ihre Einwegtüten aus so genannten Biokunststoffen mit falschen Umweltargumenten anzupreisen und stattdessen auf umweltfreundliche Varianten umstellen“, so Resch.

Die DUH werde die weitere Entwicklung auf dem Markt genau beobachten und Verstöße verfolgen. Die Umweltschutzorganisation kritisierte zudem jetzt auch die Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Die DUH hatte eigenen angaben zufolge das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Zuge der Auseinandersetzung um die Umweltverträglichkeit der als „biologisch abbaubar“ beworbenen Plastiktüten aufgefordert, gegen die Verbrauchertäuschung tätig zu werden. In seiner Antwort an die Umweltschützer empfahl das Ministerium, den Dialog mit den Handels- und Produktionsunternehmen zu suchen, „um Missverständnisse oder Fehler bei dem Bewerben von Produkten künftig zu vermeiden“. „Frau Aigner hat einmal mehr bewiesen, dass ihr Ministerium nicht dem Schutz der Verbraucher, sondern den Interessen der Wirtschaft gilt“, kritisierte Resch die Ministerin.

 

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